Dießen:Abfall wird teurer

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Grundgebühr im Landkreis Landsberg steigt um zwölf Prozent

Von Armin Greune, Dießen

Der Kreistag Landsberg/Lech hat in seiner letzten Sitzung vor den Ferien eine zwölfprozentige Erhöhung der MüllGrundgebühren beschlossen. Erstmals muss ab 1. Januar 2018 auch für die Leerung der Biotonne gezahlt werden. Abfallberaterin Anette Fork begründet die Anhebung mit dem gestiegenen Aufwand beim Einsammeln von Rest- und Biomüll sowie Kostensteigerungen bei der Entsorgung von Restmüll.

Es ist die erste Erhöhung seit 13 Jahren: Von 2004 bis 2010 blieben die Gebühren konstant, für 2011 und 2014 wurden sie jeweils gesenkt. In der jüngsten Vergangenheit musste die kommunale Abfallwirtschaft am Landratsamt Landsberg jedoch zum Ausgleich des Haushalts auf ihre Rücklagen zurückgreifen, bis sie "jetzt nahezu aufgebraucht sind", teilt Fork mit.

Vom kommenden Jahr an kostet die Grundgebühr im Landkreis Landsberg für die 80 Liter-Restmülltonne 30,56 Euro statt bisher 28,28 Euro, für einen 240 Liter-Behälter werden jährlich 91,69 Euro (zuvor 81,84 Euro) fällig. Pro Tonnenleerung werden im nächsten Jahr 1,17 statt 1,09 Euro verlangt, was einer siebenprozentigen Anhebung entspricht. Eine Mindestanzahl von Leerungen ist nicht vorgeschrieben. Weiter wird eine gewichtsbezogene Gebühr von 25 Cent pro Kilogramm Restmülle erhoben, ein Cent mehr als bisher.

Seit 2016 wurde im Landkreis Landsberg flächendeckend eine kostenfreie Biotonne angeboten - was laut Fork "auf sehr hohe Akzeptanz stieß". Derzeit haben 57,5 Prozent der Haushalte zusätzliche Behälter für organischen Abfall, viele davon würden "auch zur bequemen Entsorgung von Gartenabfällen genutzt". Für Leerung und Verwertung der Bioabfälle hat der Kreis zuletzt 1,86 Millionen Euro jährlich bezahlen müssen. Um dieses Defizit auszugleichen, fällt auch für die Biotonne von Januar an eine Gebühr von 1,17 Euro pro Leerung sowie 12 Cent pro Kilo an, ein Grundbetrag wird nicht verlangt. Die Bürger sind grundsätzlich verpflichtet, eine Biotonne zu verwenden - nur wer auf seinem Grundstück selbst kompostiert, wird ausgenommen, müsse aber laut Fork mit Kontrollen rechnen.

Auch wer seine Abfälle selbst beim Wertstoffhof in Hofstetten abliefert, wird künftig stärker zur Kasse gebeten. Die Gebühren steigen um zehn Prozent auf 210 Euro pro Tonne. Noch deutlicher musste der Betrag für Altholz erhöht werden: Statt bislang 45 werden 60 Euro pro Tonne verrechnet. Hier hat sich die Marktsituation grundlegend verändert: Während der Landkreis Landsberg von 2014 bis 2017 bei der Verwertung noch 20 000 Euro pro Jahr einnahm, muss er nach der Neuausschreibung nun mit jährlichen Zuzahlungen von 57 000 Euro rechnen.

Das Niveau der Gebühren für Restmüll liegt im Landkreis Landsberg aber dennoch wesentlich niedriger als bei den Starnberger Nachbarn - auch wenn ein direkter Vergleich aufgrund unterschiedlicher Berechnungssysteme schwierig ist. Kalkuliert man für die gefüllte 240 Liter-Restmülltonne ein mittleres Gewicht von 36 Kilogramm ein, so muss man am Westufer des Ammersees bei 14-tägiger Leerung jährlich etwa 356 Euro bezahlen, am Ostufer sind es bereits 559,20 Euro. Allerdings ist im Landkreis Starnberg die Entsorgung von bis zu 59 Liter Biomüll im Preis inbegriffen.

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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