CSU-Ortsverband Berg:Streit in CSU eskaliert

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Rigider Führungsstil, Verquickung von Amt und Beruf: Die Vorwürfe gegen den Berger CSU-Chef Veauthier sind hart. Nun holt er zum Gegenschlag aus und spricht von den "Marionetten aus der Seniorenunion."

Sabine Bader

Der Berger CSU-Ortsvorsitzende Heinz Veauthier holt zum Gegenschlag aus, nachdem der CSU-Gemeinderat Andreas Hlavaty dessen Amtsenthebung beantragt hat. Nicht er, sondern Hlavaty suche "mit seiner Handvoll Marionetten aus der Seniorenunion" Streit, schreibt Veauthier nun in einer Presseerklärung.

Wehrt sich gegen seine Amtsenthebung: Der Berger CSU-Ortsvorsitzende Heinz Veauthier. (Foto: Georgine Treybal)

Wie berichtet, war es bereits vor Monaten zu Verwerfungen zwischen dem Vorsitzenden auf der einen Seite und der Fraktion sowie der überwiegenden Mehrheit des CSU-Ortsvorstands auf der anderen Seite gekommen. In der Folge hatten letztere den Ortschef offiziell zum Rücktritt aufgefordert.

Sie warfen dem Juristen rigiden Führungsstil und Verquickung von Amt und Beruf vor. So soll Veauthier Vorstandssitzungen ohne Begründung abgesagt oder gleich gar nicht einberufen haben. Das hat nicht nur Hlavaty geärgert und diesen letztlich dazu veranlasst, das Amtsenthebungsverfahren gegen den Ortschef zu beantragen.

Veauthier sieht die Sache naturgemäß anders. Er stellt sich auf den Standpunkt: "Hlavaty hat als einfaches Parteimitglied nicht das Recht, die Einberufung einer Ortsvorstandssitzung zu verlangen." Nur der übergeordnete Kreisvorstand könne dies tun. Er müsse es sogar, wenn ein Jahr lang keine Ortsvorstandssitzung einberufen worden sei. Laut Satzung muss der Vorsitzende den Vorstand zu mindestens zwei Sitzungen pro Jahr laden.

"Das Einberufungssoll ist bereits erfüllt - also kein Bedarf!", schreibt Veauthier in seiner Mitteilung an die Presse weiter. Überdies habe Hlavaty auch gar kein Teilnahmerecht an diesen Sitzungen. Für Veauthier steht somit fest: "Hlavaty will in einer Ortsvorstandssitzung mit seinen Marionetten den Zwergenaufstand proben und danach der Presse die Vernichtung des CSU-Ortsvorsitzenden Heinz Veauthier liefern. Läuft nicht!"

Dass aber in der Berger CSU kaum mehr jemand hinter ihm steht, müsste Veauthier spätestens seit der Jahresversammlung im Mai klar sein. Damals wollte er Hlavaty wegen dessen kritischer Äußerungen des Saales verweisen lassen, fand dafür aber nur einen einzigen Mitstreiter. Die restlichen rund 30 CSU-Mitglieder indes erteilten ihm eine Abfuhr.

© SZ vom 25.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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