Coronavirus:Tutzing sagt Kulturnacht ab

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Auch das Seefest im Kustermannpark entfällt. Hoffnung gibt es für den Stephaniritt

Für die örtliche Kulturszene und für viele Bürger ist die Tutzinger Kulturnacht im Herbst jedes Mal ein Magnet. Spielt das Wetter mit, ist der ganze Ort auf den Beinen. In diesem Jahr sagt die Gemeinde die Veranstaltung coronabedingt ab. Beschränkte Teilnehmerzahlen, Maskenpflicht und die Ungewissheit über den Betrieb in den Schulen, die sich immer intensiv beteiligt haben, "lassen eine Kulturnacht in der bisherigen Form kaum durchführbar erscheinen", hieß es am Dienstag aus dem Rathaus. Tatsächlich drängten sich oft viele Besucher dicht an dicht an den verschiedenen Veranstaltungsorten.

Vereine und Mitwirkende habe sie schon schriftlich informiert, teilte Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler) im Hauptausschuss mit. Viele Vereine und Künstler wollten zudem im Herbst ausgefallene Termine nachholen. Wie schwierig der Kulturbetrieb derzeit ist, machte Grünen-Gemeinderat Bernd Pfitzner deutlich, der selbst in einem Tutzinger Chor singt. Mit riesigen Abständen zu proben - "das wird nichts Gescheites." Bei der Absage herrschte Einigkeit.

Anders beim Stephaniritt, der nach dreijähriger Pause wieder für den 26. Dezember geplant ist. Der Vorbereitungsaufwand sei überschaubar, zumal heuer auf Ehrenkutschen mit Prominenten verzichtet werden soll. Da könne man die Entscheidung bis Oktober aufschieben. Der Stephaniritt am zweiten Weihnachtsfeiertag sei wünschenswert als Traditions- und Kulturveranstaltung und zwanglose Begegnungsmöglichkeit vor allem für Tutzinger. Da alles im Freien stattfinde, sei der Umritt wohl gut machbar, so die einhellige Meinung. Wegen des Umbaus der Hauptstraße wäre sonst der nächste Stephaniritt vermutlich erst 2025 möglich - dem Jahr, in dem auch wieder die Fischerhochzeit Besucher aus Nah und Fern anziehen soll.

Nicht nur die Gemeinde wägt ab, ob sie heuer Veranstaltungen macht. Der Verein Tutzinger Gilde sagt sein Seefest im Kustermannpark am 25. Juli ab. Bei dem Fest drängt sich das Publikum gern direkt am Ufer, vor allem um das "Fischwandl-Rennen" in den Fluten zu verfolgen.

© SZ vom 30.06.2020 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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