Corona-Krise im Landkreis Starnberg:VR-Bank schließt Schalter

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Vorstandsvorsitzender Thomas Vogl (Foto: VR Bank/oh)

Geldinstitut will Kunden und Mitarbeiter schützen.

Von David Costanzo, Starnberg

Obwohl Banken von den Sperrungen aufgrund des Coronavirus ausgenommen sind, schränkt das erste Unternehmen im Landkreis den Publikumsverkehr ein: Die Volksbank-Raiffeisenbank Starnberg-Herrsching-Landsberg (VR-Bank) hat seit Mittwoch die Schalter in allen 26 Filialen geschlossen, um Kunden und Mitarbeiter zu schützen. "Wir wollen unseren Beitrag leisten, die Kurve der Neuinfektionen flach zu halten", sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Vogl. Dies sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, betont die Bank, keiner der Mitarbeiter sei positiv getestet worden.

Zuletzt seien bereits weniger Kunden in die Filialen gekommen, sagt Vogl, zudem gehörten etliche der Schalterbesucher aufgrund ihres Alters der Risikogruppe an. Diese könnten sich per Telefon an die Bank wenden, auch Beratungstermine in den Niederlassungen würden weiter angeboten, wobei in den Büros auf den notwendigen Abstand geachtet werde und ausreichend Desinfektionsmittel bereitstehe, sagt der Vorstandschef. Die Versorgung mit Bargeld sei an den Bankautomaten gesichert. "Es gibt keinen Grund, Bargeld zu hamstern", sagt Vogl. In Einzelfällen hätten Kunden bereits größere Summen abheben wollen. Bei 90 000 Kunden handele es sich aber um weniger als fünf Anfragen am Tag. Die Bank reinigt ihre Automaten derzeit häufiger und liefert in Notfällen älteren und nicht mobilen Kunden auch Bargeld kostenlos nach Hause.

Die VR-Bank rechnet damit, dass Unternehmen wegen der Schließungen auf staatliche Hilfe angewiesen sein werden. Die Bank werde einen Leitfaden für die Sofortkredite des Freistaats anbieten, betroffene Firmen beraten und selbst laut Vorstandschef Vogl "wie bisher auch" Kunden mit Krediten aushelfen. Dass die Coronavirus-Krise auch die Bank selbst anstecken könnte, fürchtet Vogl nicht. Das Unternehmen sei stabil aufgestellt.

Die Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg berichtet, dass derzeit alle Standorte besetzt seien: "Wir werden so lange wie möglich und vertretbar unsere Filialen geöffnet halten.

© SZ vom 19.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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