Buchen:Die Bäume im Blick

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Starnberg präsentiert einen ersten Bericht des Buchenbestands nach dem Wegebau am Hochwald

Von Peter Haacke, Starnberg

Höchst strittig ist noch immer der Fuß- und Radweg am Hochwald, für den im Frühjahr eine rund 400 Meter lange Schneise durch den Forst von der Hofbuchetstraße bis zur Hanfelder Straße geschlagen worden war. Anwohner protestierten gegen die "Naturzerstörung im Landschaftsschutzgebiet" und sammelten Unterschriften gegen das Vorhaben, genutzt hat es nichts. Befürchtet wird, dass der zwei Meter breite Weg erhebliche Schäden am Wurzelwerk des übrigen Buchenbestands nach sich ziehen werde.

Die Stadtverwaltung präsentierte im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität auf Antrag der CSU einen ersten Sachstandsbericht zum Waldstück. Bereits der Ferienausschuss hätte sich im Sommer mit der Angelegenheit befassen sollen, doch der Antrag wurde kurzfristig zurückgezogen. Im Mittelpunkt steht eine Schadensbegutachtung und eventuelle Sanierung des Baumbestandes.

Laut Stadtverwaltung habe ein Teil der Bäume bereits vor dem Bau des Weges "nachlassende Vitalität" gezeigt: Der unerschlossene Waldstreifen sei aufgrund des lehmigen Untergrundes "in feuchten Jahren" kaum befahrbar gewesen; in den letzten Jahren habe sich "im Zuge der erforderlichen Verkehrssicherungsarbeiten eine schlecht tragfähige Rückegasse" gebildet. Die Planung des Weges sei in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde erfolgt, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten habe klargestellt, "dass der Weg für die Forstwirtschaft erforderlich ist". Daraufhin stellte auch das Landratsamt fest, dass der geplante Weg der "ordnungsgemäßen forstwirtschaftlichen Bodennutzung" entspricht.

Mittlerweile liegt seitens der Stadtverwaltung der erste Zustandsbericht eines Gutachters vor, der die Bäume im jetzigen Zustand dokumentiert hat, um Folgeschäden durch den Wegebau von Vorschäden unterscheiden zu können. Demnach wurden 65 Einzelgehölze erfasst: Rund 50 Prozent werden hinsichtlich ihrer Vitalität "als nachlassend beziehungsweise vorgeschädigt" eingestuft, knapp über 40 Prozent der Gehölze wurden als "leicht geschwächt" eingestuft. Eine zweite Untersuchung soll im Juli 2017 folgen, wenn die Bäume in vollem Laub stehen. Doch frühestens im Sommer 2018 könnten "notwendige Rückbau- und/oder Revitalisierungsmaßnahmen" formuliert werden, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Der Abschlussbericht zum Baum-Monitoring soll im Herbst 2018 vorliegen. Bürgermeisterin Eva John hatte stets betont, "dass der Wald ein hohes Gut ist und nicht durch den Wegebau gefährdet wird".

© SZ vom 25.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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