Bernried:Zwei Kanäle, ein Problem

Bernried ist nicht glücklich mit Regelung des Abwasserverbands

Mit Verspätung hat die Gemeinde Bernried die Überlassungsvereinbarung mit dem Abwasserverband Starnberger See unterschrieben. Nach Meinung von Bürgermeister Josef Steigenberger müssen bei der gesetzlich vorgeschriebenen Aufsplitterung der Abwassergebühren noch einige Probleme gelöst werden. Zu Unmut hatte geführt, dass der Regenwasserkanal künftig nur noch den Niederschlag aufnehmen soll. Bislang war auch Hochwasser sowie Drainagewasser eingeleitet worden. Das müsste künftig versickern, was aber laut Steigenberger bei mehr als 90 Prozent aller Gebäude in Bernried nicht möglich ist. "Wir können nicht parallel zum Niederschlagskanal ein neues Kanalsystem errichten", erklärte der Rathauschef. Einstimmig lehnte der Gemeinderat diese Einschränkungen ab. Ein entsprechender Hinweis, dass die Problematik noch gelöst werden muss, wurde im Vertrag hinzugefügt.

Der Berger Bürgermeister und Verbandsvorsitzende Rupert Monn räumte ein, dass die Belange der Bernrieder bislang noch nicht berücksichtigt worden sind. Auch seiner Ansicht nach wäre es "absurd", wenn nun weitere Kanäle gebaut werden müssten. Laut Monn sind andere Seegemeinden ebenfalls von der Problematik betroffen. Vielleicht müsse nun sogar die Satzung geändert werden, sagte er.

Bernried ist die einzige Seegemeinde, die die Vereinbarungen bislang noch nicht unterschrieben hatte.

© SZ vom 21.09.2016 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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