Bernried:Zu wenig Platz im Museum

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Bürgermeister schlägt eine Erweiterung vor

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Ein Zirkuszelt beim Buchheim-Museum bei Bernried als Ausweichquartier für Kinderaktionen lehnen Behörden ab. Das Landratsamt Weilheim-Schongau sowie die Schlösser- und Seenverwaltung sind mit dem vorgesehenen Standort nicht einverstanden und schlagen eine neue Gesprächsrunde mit der Museumsleitung vor. Zudem äußern sie sich kritisch zu einer Herausnahme aus dem Landschaftsschutz.

Das Museum bietet im Untergeschoss ein "Labor der Phantasie" an, in dem sich Kinder unter fachkundiger Betreuung künstlerisch betätigen können. Das ist so beliebt, dass der Platz nicht mehr ausreicht. Daher sollte im Sommer eine Ausweichmöglichkeit in einem Zirkuszelt mit einer kleinen Gastronomie geschaffen werden. Als Standort suchte sich die Museumsleitung eine Wiese aus, die im Landschaftsschutzgebiet liegt. Da das Zelt jedes Jahr von April bis September aufgestellt werden soll, ist eine Baugenehmigung erforderlich. Das ist im Landschaftsschutzgebiet problematisch. Weil die Wiese der Gemeinde gehört, müssten per Vertrag die Nutzungsbedingungen geregelt werden.

Der Gemeinderat stand den Planungen aufgeschlossen gegenüber und hat im Mai beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Doch die übergeordneten Behörden haben Bedenken angemeldet. Die Standzeit des Zeltes und eines Toilettencontainers über Monate sieht die Schlösser- und Seenverwaltung kritisch, weil der Boden zerstört werde. Eine Gastronomie ist nach Ansicht der Behörden ebenfalls nicht zulässig.

Nach Angaben von Bürgermeister Josef Steigenberger hatte der Verfasser des Bebauungsplans mehrere Standorte im Sondergebiet Museum und in unmittelbarer Nähe des Gebäudes vorgeschlagen. Er könne nicht nachvollziehen, warum diese Standorte von der Museumsleitung nicht in Betracht gezogen worden seien, erklärte der Rathauschef. Zumal dort die Sanitär- und Gastronomieeinrichtungen des Museums genutzt werden könnten und die Aufstellung eines teuren Toilettencontainers nicht notwendig sei.

Da auch etwa 1200 Exponate der Gerlinger-Sammlung zusätzlich im Museum Platz finden sollen, schlug Steigenberger vor, über eine Erweiterung nachzudenken. Wenn ein Bebauungsplan in die Wege geleitet werde, könne im Zuge des Verfahrens auch Kontakt mit dem Büro des verstorbenen Architekten Günter Behnisch hergestellt werden, der das Museum geplant hatte. "Dann wäre man für die Zukunft besser gerüstet", glaubt Steigenberger.

© SZ vom 15.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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