Bernried:Übergangsgruppe notwendig

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Hat sich für eine zusätzliche Kindergartengruppe eingesetzt: Der Bernrieder Bürgermeister Josef Steigenberger, der die Alte Schule zur Verfügung stellt. (Foto: Ulfers)

In der Alten Schule werden zusätzlich Kindergartenkinder untergebracht

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Die Gemeinde Bernried muss die Kindergartenplätze aufstocken. Im Kinderhaus ist es schon längst zu eng. Eine Erweiterung ist zwar geplant, kann aber erst mittelfristig umgesetzt werden. Als Übergangslösung soll daher eine Kindergartengruppe für die kommenden zwei Jahre in die Alte Schule ausgelagert werden. Einen entsprechenden Antrag auf Nutzungsänderung hat der Gemeinderat befürwortet. Voraussetzung dafür ist aber, dass der Brandschutz in dem ortsprägenden Gebäude im alten Dorf ausgebaut wird.

Wie Planungsreferent Georg Malterer erläuterte, wird die Alte Schule derzeit von den Senioren sowie von der Musikschule genutzt. Als Brandschutzauflage für den zweiten Fluchtweg genügten bislang die Fenster im Erdgeschoss. Die Auflagen für Kindergartenkinder indes sind wesentlich strenger. Damit kleine Kinder aus dem Fenster klettern können, müsste innen und außen jeweils eine Treppe angebracht werden. Als zweite Möglichkeit wurde vorgeschlagen, dass das mittlere der drei Fenster im Erdgeschoss zur Türe umgebaut wird.

Das historische Gebäude wurde früher als Feuerwehrhaus genutzt. Wie auf einem alten Foto zu sehen ist, gab es an dieser Stelle bereits eine Doppelflügeltüre, die als Haupteingang diente. Die Türlösung gefiel der Ratsmehrheit am besten, da sie auch für die Senioren Vorteile hätte. Sie könnte beispielsweise barrierefrei gestaltet werden. Allerdings hat diese Lösung doch einen großen Nachteil: Sie ist mit etwa 10 000 Euro teurer als eine Treppenlösung für rund 3000 Euro.

Ein weiterer Nachteil ist, dass an dieser Stelle die Heizung verläuft. Diese könnte aber nach Angaben der Architektin Ingrid Klemm-Beyer (ÜFW) problemlos umgebaut werden. Als Vorstandsmitglied im "Sozialen Netz Bernried" wies Klemm-Beyer zudem darauf hin, dass die Treppenlösung im Aufenthaltsraum eine Barriere für die Senioren darstellt. Vor dem Hintergrund, dass eine schnellstmögliche Umsetzung notwendig ist, plädierte Bürgermeister Josef Steigenberger dennoch für die Treppenlösung. Das Kindergartenjahr habe schon begonnen, betonte er. Er habe die Verantwortung dafür übernommen, dass die Übergangsgruppe bereits jetzt in der Alten Schule untergebracht sei, obwohl die Brandschutzauflagen noch nicht erfüllt seien.

Darüber hinaus ist seiner Meinung nach die derzeitige Fassadengestaltung mit der Fensterfront stimmig. "Mir gefällt die Türe einfach nicht," erklärte er in der Sitzung. Die Mehrheit des Gemeinderats sprach sich dennoch für eine Türe aus, zumal die Umbauarbeiten laut dem Zimmerermeister Markus del Fabbro (CSU) von außen erfolgen können, ohne das die Kinder beeinträchtigt werden.

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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