Bernried:Trauungen im Bierkeller

Von jetzt an dürfen Brautpaare auch im Bernrieder Sommerkeller heiraten. Einstimmig hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass in dem ehemaligen Bierkeller mit seinem historischen Tonnengewölbe Trauungen sowie die Schließung von Lebenspartnerschaften möglich sind.

Nach Angaben von Bürgermeister Josef Steigenberger darf jede Kommune zusätzlich zum gemeindlichen Standesamt auch weitere Räume zum Trauungszimmer widmen. Es müsse lediglich eine entsprechend würdige Form nachgewiesen werden. Bislang konnte im Rathaus sowie im Kloster geheiratet werden. Das Trauungszimmer im Rathaus wird oft wegen seiner schönen Aussicht über den See genutzt. Für große Hochzeiten kann der Barocksaal des Klosters gemietet werden. Zudem gibt es dort noch ein kleineres Trauungszimmer. Wegen der Räumlichkeiten im Kloster hatte die Gemeinde laut Steigenberger einmal Probleme mit der Regierung von Oberbayern bekommen, die drauf hingewiesen hatte, dass standesamtliche Trauungen in sakralen Räumen verboten sind. Wie Steigenberger ausdrücklich betonte, handelt es sich bei den Trauungszimmern im Kloster nicht um sakrale Räume.

Im Golddorf Bernried wird wegen seiner exponierten Lage gerne geheiratet. Durchschnittlich 20 Ehen pro Jahr werden von Einheimischen geschlossen. Hinzu kommen etwa 50 Hochzeitspaare von außerhalb. Bei dem großen Andrang ist der Barocksaal des Klosters häufig ausgebucht. Deshalb hatte nun ein heiratswilliger Mann der Antrag gestellt, dass er für eine große Hochzeit den rund 1000 Quadratmeter großen Sommerkeller nutzen will. Laut Steigenberger liegen weitere Anträge vor, Trauungen im Buchheimmuseum zu erlauben sowie im Schloss Höhenried. Darüber soll aber erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

© SZ vom 15.12.2015 / SBH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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