Bernried:Skulptur im Landschaftsschutzgebiet

An einem geplanten Kunstwerk entzünden sich Diskussionen: Im Bernrieder Gemeinderat ging es am Donnerstag allerdings nicht um das Aussehen der Skulptur, sondern um den Naturschutz - denn das 4,60 Meter hohe Werk soll im Landschaftsschutzgebiet aufgestellt werden. Der Eigentümer des Gutshofs Unterholz will eine Kapelle bauen und die Skulptur auf einer Weide auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufstellen.

Christine Philipp (BL/Grüne) brachte die Debatte ins Rollen, als sie auf die Stellungnahme verwies, die der Bund Naturschutz im Rahmen des Bebauungsplan-Verfahrens abgegeben hatte. Den Standort der Kapelle, den die Grünen bereits vor einem Jahr ablehnten, hält der Bund Naturschutz zwar für unproblematisch, da er auf einem Hügel in unmittelbarer Nähe des Hofguts liege. Das Kunstwerk mitten auf einer Weide aber beurteilen die Naturschützer kritisch, da dort viele geschützte Arten lebten wie Amphibien, Reptilien und Fledermäuse.

Laut Philipp, die sich selbst zuweilen als Künstlerin betätigt, ist ein Kunstwerk im Grünen "eine Verfremdung der Landschaft". Wer sich das Kunstwerk ansehen wolle, müsse auf einem Feldweg ins Landschaftsschutzgebiet und in diesem Bereich sei kein Fremdenverkehr gewünscht. Sie plädierte dafür, das Kunstwerk auf dem Gutshof aufzustellen. Der Eigentümer indes ist überzeugt, dass das Kunstwerk dort den Betrieb stört. Zudem sei es auf der grünen Wiese besser zugänglich und man könne es von der Straße aus sehen. Der Satzungsbeschluss wurde gegen vier Stimmen gefällt.

© SZ vom 20.09.2021 / SBH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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