Bernried:Rüge für Bernried

Die Seegemeinde hat noch keine Asylbewerber aufgenommen

Bernried sollte sich nach Meinung von Gemeinderätin Veronika Bischoff (ÜFW) stärker für Asylbewerber engagieren. Wie sie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erklärte, hatte Landrätin Andrea Jochner-Weiß angeregt, dass jede Gemeinde eine Asylbewerberzahl in Höhe von einem Prozent ihrer Einwohner aufnehmen soll. "Bernried hat 0 Prozent Flüchtlinge", bemängelte Bischoff. "Da gibt es Handlungsbedarf." Bürgermeister Josef Steigenberger wies den Vorwurf von sich. Es ärgere ihn, dass in der Statistik lediglich asylsuchende Personen berücksichtigt würden. Es sei eine "Riesenaufgabe" auch anerkannte Flüchtlinge unterzubringen. Nach seinen Angaben leben in der Gemeinde bislang zwei Familien aus Syrien, deren Asylantrag bereits befürwortet worden ist. Das seien derzeit 13 Personen. Nun sollen noch zwei weitere anerkannte Flüchtlingsfamilien mit insgesamt zehn Personen hinzukommen. Zudem haben laut Steigenberger mehrere Bernrieder ihre Bereitschaft signalisiert, Flüchtlingsfamilien aufzunehmen, wie etwa ein Großgrundbesitzer oder das Kloster. Die Gemeinde werde noch weitere Bernrieder finden, die Asylsuchende unterbringen könnten, versprach der Rathauschef. "Wir werden unseren Teil dazu beitragen und ein bisschen mehr", so Steigenberger.

© SZ vom 18.09.2015 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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