Bernried:Kontakte pflegen bei Käse und Wein

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Bernrieder begehen 25 Jahre Partnerschaft mit Samoreau

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Angefangen hat alles mit der Französin Brigitte Roblin, die in den Achtzigerjahren in München studierte. Als sie in den Gemeinderat von Samoreau im Departement Seine et Marne gewählt wurde, regte sie eine Städtepartnerschaft mit einer bayerischen Gemeinde an, eine deutsche Freundin empfahl Bernried. Roblin besuchte das schönste Dorf Deutschlands im Jahr 1989, nahm Kontakt zum Rathaus auf und lud die Bernrieder zu einem Gegenbesuch ein. Schon bald war die Freundschaft besiegelt. Im März 1991 unterzeichnete der damalige Bürgermeister Walter Eberl die Partnerschaftsurkunde in dem rund 900 Kilometer entfernten Samoreau; im Juli wurde sie in Bernried unterzeichnet. Nun wird die Freundschaft 25 Jahre alt. Das Jubiläum wird am letzten Oktoberwochenende gefeiert. Geplant sind ein Empfang im Sommerkeller und ein Festessen im Schloss Höhenried.

Bernried und Samoreau haben viele Gemeinsamkeiten. Wie der Partnerschaftsreferent im Gemeinderat, Achim Regenauer, erklärt, sind beide Gemeinden etwa gleich groß, liegen am Wasser und im Einzugsbereich einer Großstadt. Samoreau liegt an der Seine und etwa 60 Kilometer südlich von Paris. Seit den Neunzigerjahren wird alle fünf Jahre ein Maibaum in Samoreau aufgestellt. Den französischen Baum ziert zwar ein gallischer Hahn an der Spitze, doch die Bemalung ist weiß-blau, und auch die Zunftzeichen sind aus Bernried. Sogar ein kleines Büchlein haben die Bernrieder zusammengestellt, um den bayerischen Brauch auf Deutsch und Französisch zu erklären.

In Bernried wird ebenfalls viel getan, um die Freundschaft lebendig zu erhalten. "Die Freundschaft hat einen festen Platz in Bernried", sagt Regenauer. Die Franzosen bringen jedes Mal einen großen Laib Käse mit, die Bernrieder stiften das Bier dazu. Untergebracht werden die Gäste bei Bernriedern. Laut Regenauer sind dadurch schon viele persönliche Freundschaften entstanden. Man lade sich gegenseitig zu Hochzeiten oder runden Geburtstagen ein, auch einen regen Austausch unter Künstlern oder zwischen Vereinen gebe.

Nach Angaben der Vorsitzenden des Freundeskreises Bernried-Samoreau, Verena Goslich, werden bereits die Kinder mit einbezogen. In der Grundschule gibt es Französischunterricht und auf dem Pausenhof werde Boule gespielt. Das französische Lichterfest wird auch in Bernried gefeiert, und auf den Christkindlmarkt ist der Freundeskreis mit einem Partnerschaftsstand vertreten, an dem Crêpes angeboten werden. Als Höhepunkt veranstaltet der Freundeskreis jedes Jahr im Juli ein gemeinsames Essen an einer langen Tafel. Hunderte Bernrieder und lassen sich gerilltes Wildschwein und französischen Wein schmecken. Wer sich für die Gemeindepartnerschaft engagieren will, kann sich per Email unter samoreau-bernried@gmx.de melden oder unter der Nummer 08158/8988 bei Anita Kempter anrufen.

© SZ vom 05.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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