Bernried:Kloster bietet Wohnraum an

Bernried erwartet in vier Wochen die ersten Flüchtlinge

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Die Gemeinde Bernried bereitet sich auf die Ankunft der ersten Asylbewerber vor. Wie Bürgermeister Josef Steigenberger im Gemeinderat ankündigte, sollen die ersten Flüchtlinge in etwa vier Wochen eintreffen. Das Rathaus hat Bürger angeschrieben, um zu eruieren, wo Wohnungen zur Verfügung stehen oder wer sich ehrenamtlich engagieren will. Steigenberger zeigte sich positiv überrascht von der Hilfsbereitschaft der Bernrieder. Nach seinen Angaben hatten außer dem Kloster und der Deutschen Rentenversicherung, die in Bernried mehrere Wohnungen besitzt, auch private Vermieter signalisiert Flüchtlinge aufzunehmen. Gerüchten, wonach angeblich horrende Mieten bezahlt werden, trat der Rathauschef entgegen. "Es ist die ganz normale Miete", stellte er klar.

Auch ein Helferkreis wird aufgebaut. Die Kirchengemeinden und das Kloster hätten ihre Unterstützung angeboten, zudem auch "viele, viele Privatleute", freute sich Steigenberger. Wie der Bürgermeister betonte, engagieren sich bereits jetzt einige Bernrieder im Helferkreis der Nachbargemeinde Tutzing. Sie könnten nun ihre Erfahrungen in der Heimatgemeinde einbringen. Im Rathaus werde die Arbeit koordiniert. Es werden die Unterkünfte aufgelistet und Adressen von Bürgern gesammelt, die sich engagieren wollen.

In der Gemeinde lebt aktuell eine anerkannte Flüchtlingsfamilie, Asylbewerber gab es bislang nicht. Nun sollen die ersten 30 Flüchtlinge im Ortsteil Unterholz untergebracht werden. Insgesamt werden laut Christine Philipp (BL) 85 Asylbewerber erwartet.

© SZ vom 05.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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