Bernried:Ausbau trotz Defizits

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Die Kinderbetreuung wird ausgeweitet, obwohl der Waldkindergarten erstmals seit langem wieder ein Minus zu verzeichnen hat

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Erstmals seit zehn Jahren hat der Waldkindergarten in Bernried ein Defizit von 30 000 Euro eingefahren. Im Rahmen des Antrags zum Defizitausgleich gab Bürgermeister Josef Steigenberger in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats einen allgemeinen Bericht zum Thema Kinderbetreuung.

Kinderbetreuungs-Einrichtungen stehen dem Rathauschef zufolge vor dem Dilemma, dass die Anzahl der Kinder von Jahr zu Jahr schwankt. Dies war im vergangenen Jahr im Waldkindergarten der Fall. Im vergangenen Jahr besuchten ungewöhnlich viele Kinder den Waldkindergarten, der von dem Verein "Frischlinge" betrieben wird. Diese wechselten im September in die Grundschule, aber es kamen weniger Neulinge nach, so dass die Einrichtung derzeit nur von 14 Kindern besucht wird. Vor dem Hintergrund, dass ein akuter Mangel an Erzieherinnen herrscht, war ein Personalabbau keine Option - zumal erwartet wird, dass im Kindergartenjahr 2017/18 wieder alle Plätze besetzt sein werden. Die hohen Personalkosten haben jedoch erheblich zu dem Defizit beigetragen. Der Kindergarten hat nun angebote, ein Drittel des Defizits selbst zu übernehmen. Die Gemeinde zahlt den Defizitausgleich von 20 000 Euro, der jedoch befristet ist auf ein Jahr.

Erstmals soll im kommenden Schuljahr ein Wald-Hort angeboten werden. Nach Angaben des Rathauschefs werden dafür noch zwei weitere Bauwagen benötigt. Sie sollen am Grundweiher aufgestellt werden. Laut Steigenberger muss dafür noch eine Baugenehmigung erteilt werden. Der Rathauschef zeigte Verständnis für die angespannte finanzielle Situation des Waldkindergartens. Denn auch das Kinderhaus habe mehrere magere Jahre hinter sich, betonte er. Doch für das Kindergartenjahr 2017/18 werde damit gerechnet, dass der Platz nicht mehr ausreiche, so Steigenberger. Den aktuellen Zahlen zufolge wachse der Bedarf an Plätzen für die Mittags- und Hortbetreuung von Jahr zu Jahr. Langfristig sei zwar ein Erweiterungsbau geplant; doch bis dahin werde sich die Einrichtung mit Containern behelfen müssen, erklärte Steigenberger.

Ein früherer Bauantrag zum Ausbau der Terrasse als zusätzlichen Raum für den Hort ist zurückgestellt worden, obwohl die Mittel genehmigt waren. Nun wurde er wieder aktuell. Nutzungsänderung und Ausbau wurden bewilligt.

© SZ vom 13.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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