Berg/Starnberg:Trocken zum Bahnhof

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Abwasserverband saniert Starnberger Problem-Unterführung

Von Sabine Bader, Berg/Starnberg

Wer viel in Starnberg unterwegs ist, der kennt das Problem zur Genüge: Der Regen prasselt herab, und im Nu steht die Unterführung am Bahnhof Nord unter Wasser. Dabei ist diese Bezeichnung noch beschönigend: Sie ist regelrecht überflutet, manchmal gibt es gar kein Durchkommen mehr.

Früher war dies ein Problem der Stadt Starnberg, jetzt hat der Abwasserverband die örtlichen Kanäle seiner Mitgliedsgemeinden übernommen und damit auch die Problem-Unterführung. Die Stadt hatte zuvor bereits eine Planung beim Ingenieurbüro Ott in Auftrag gegeben. Letztlich entschieden sich die Verbandsräte bei der Entwässerung der Unterführung für eine geschlossene Bauweise. Das heißt: Das Erdreich wird nur an einigen Stellen geöffnet, ein Leitungsrohr eingeschoben und das Wasser in die Würm abgeleitet. Diese Bauweise ist zwar etwas teuerer, bedeutet aber weit weniger Beeinträchtigungen für die Anwohner. Die Kosten belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro, wie es in der Versammlung des Abwasserverbands Starnberger See am Donnerstag in Höhenrain hieß. Das Vorhaben wurde mehrheitlich gebilligt, auch der Haushalt 2017 fand die Zustimmung des Gremiums.

Insgesamt beläuft sich der diesjährige Etat des Verbands auf 37 Millionen Euro. Die größten Ausgaben im kommenden Jahre sind die Erneuerung eines bestehenden Blockheizkraftwerks auf dem Verbandsgelände in Starnberg. Kostenpunkt: 1,2 Millionen Euro. Noch teuer wird indes der Bau des neuen Betriebsgebäudes auf dem Verbandsgelände: 2,3 Millionen Euro sind dafür veranschlagt.

Wer sich den diesjährigen Haushalt des Abwasserverbands zu Gemüte führt, dem fällt sofort der hohe Schuldenstand ins Auge. 57 Millionen Euro sind schließlich kein Pappenstiel. Der Berger Bürgermeister und Verbandschef Rupert Monn kann das Ganze jedoch erklären. "Die Schulden resultieren großteils daraus, dass der Verband ja die örtlichen Abwasserkanäle von seinen Mitgliedsgemeinden übernommen hat - das heißt, den Gemeinden die Kanäle abgekauft hat", so Monn zur SZ. Und der Verbandschef wagt auch eine Prognose: In den kommenden Jahren könnten die Schulden noch leicht ansteigen, aber dann ist ein kontinuierlicher Abbau der Verschuldung geplant." Auch den leichten Abstieg in den Folgejahren kann Monn erklären. Er beruht darauf, dass der Verband mit den Abwasser- auch die Regenwasserkanäle von den Gemeinde übernommen hat. In diese hatten etliche Kommunen laut Monn aber nur recht dürftig investiert, sodass der Verband zu ihrer Sanierung ordentlich Geld in die Hand nehmen muss. Monn: "Da liegt einiges im Argen."

© SZ vom 28.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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