Baumaßnahmen:Starnberg soll schöner werden

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Verkehr, Seeanbindung, Bahnhof See: Was diese Themen angeht, tut sich nicht wirklich viel Neues. Aber im Kleinen passiert dafür einiges. Es entstehen Wege, Geländer und sogar eine Brücke über den Schwarzgraben. Ein Überblick

Von Peter Haacke, Starnberg

Wer Politiker nach ihrer Motivation befragt, warum sie für dieses oder jenes Amt kandidieren, wird oft folgende Antwort zu hören bekommen: Sie möchten etwas bewegen oder gestalten. Das war und ist in Starnberg nicht anders. In der Kreisstadt, wo in den Wahlkämpfen 2014 und 2015 so manches versprochen wurde, rückten immer wieder vor allem Aspekte einer transparenten und bürgernahen Politik in den Fokus. Zwar mag sich bei großen Themen - Verkehr, Seeanbindung, Bahnhof See oder Hotel "Bayerischer Hof" - bislang kaum etwas bewegt haben. Doch vor allem im Kleinen beweist die Stadtverwaltung gestalterische Kompetenz, die große Freude bereitet - oft genug nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit. Hier einige Beispiele für die "Geschäfte der laufenden Verwaltung", die vor allem eins im Sinn haben: Starnberg soll schöner werden!

Brücke am Schwarzgraben

Brücken wolle sie bauen, hatte Bürgermeisterin Eva John im Frühjahr 2014 gesagt - und löste ihr Versprechen im wahrsten Sinne des Wortes ein. Zwar nicht unbedingt zur Überwindung der politischen Gräben im Stadtrat, dafür aber zur Überwindung von Gewässern im Stadtgebiet. Tatsächlich entstand nach feierlicher Eröffnung der Fußgängerbrücke über den Georgenbach an der Wittelsbacherstraße nun auch am Schwarzgraben - eine eher unauffällige fußläufige Verbindung zwischen Prinz-Karl-Straße und Josef-Fischhaber-Straße - eine weitere Brücke. Jahrelang hatten Spaziergänger das Rinnsal nur mittels eines kühnen Sprungs überwinden können, zeitweise lag eine schlichte Holzpalette im Bachbett. Doch nun ziert eine solide Holzkonstruktion nebst 30 Meter langem Zaun das Gewässer. "Der Schwarzgraben stellte für Fußgänger mit Kinderwagen und Fahrradfahrer ein Hindernis dar und konnte nicht sicher überquert werden", erläutert dazu Lena Choi, Pressesprecherin der Stadt. "In den letzten Jahren kam es deswegen immer wieder zu kleineren Unfällen." Die Kosten: 6000 Euro.

Fußweg am Hochwald

Unverhofft stand im Frühjahr ein Mini-Bagger "Am Hochwald", um eine gut 400 Meter lange Schneise durch bis dato unberührte Flur zu schlagen, wo zuvor sogar Rehe zuweilen ihr Futter gefunden hatten. Anwohner protestierten, sammelten Unterschriften und hinterfragten den Sinn des befestigten Weges von der Hanfelder Straße zur Hofbuchetstraße; auch der Bund Naturschutz lehnte den Schnitt durch den Grünstreifen ab. Der soll laut Stadtverwaltung der Waldbewirtschaftung dienen und wird "auch von Fußgängern und Radfahrern gut angenommen". Die Maßnahme ist noch nicht schlussgerechnet. Auch der Ferienausschuss befasst sich im übrigen an diesem Mittwoch mit dem Wegebau am Hochwald.

Heinrich-Wieland-Straße

Auch die Anwohner in der Heinrich-Wieland-Straße staunten nicht schlecht, als vor wenigen Wochen Arbeiter anrückten und Holzbalken in der ausschließlich für Anlieger freigegebenen Gasse verbauten. Im Auftrag der Stadtverwaltung wurde die schmale Straße mit Holzbalken-Barrieren versehen und das ohnehin üppig vorhandene Grün mit weiteren Bäumen bepflanzt. Die Stadtverwaltung hatte einen "schlechten Zustand der Grünflächen und des Straßenbegleitstreifens sowie Anfahrschäden an den Bäumen" erkannt. Das unmittelbare Parken am Zaun - wie oft geschehen - ist nun nicht mehr möglich. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 3000 Euro.

Geländer am Schlossweg

Radfahrer und Fußgänger schätzen seit Jahren den Schlossweg am Fuße des nördlichen Schlossbergs in Verlängerung der Vordermühlstraße: Mit Blick auf den Georgenbach gibt es hier eine Verbindung vom Tutzinger Hof bis zum Katholischen Pfarrzentrum an der Mühlbergstraße. Der ursprünglich vorhandene Handlauf war jedoch nicht mehr verkehrssicher. Das knapp 100 Meter lange Geländer und eine Absturzsicherung sorgen jetzt laut Stadtverwaltung dafür, dass der Weg vor allem für Kinder verkehrssicher gestaltet ist. Der Preis: Unbekannt.

Steininger Grund

Das Badegelände "Steininger Grund" am Unteren Seeweg ist seit jeher beliebter Treffpunkt der Jugend, die es aber in den Vorjahren zum Leidwesen der Nachbarn zuweilen mit ihren Feiern übertrieben hat. Nun muss das Areal morgens täglich auf- und abends wieder abgeschlossen werden. Auf Anregung von Benutzern des Steininger-Grundstückes wurde ein Kiesweg neu angelegt, "nachdem der vorhandene Weg durch Wind und Wetter ausgeschwemmt wurde", teilte Stadtsprecherin Choi dazu mit. "Gerade die Wege im Badegelände verdienen besondere Aufmerksamkeit, da sie in den Sommermonaten einer besonderen Beanspruchung unterliegen". Das Anliegen konnte dank der Hilfe der städtischen Betriebshof-Mitarbeiter schnell erfüllt werden.

Weg zur Schlossberghalle

Kein Grün ist so perfekt, als dass es nicht noch einen Weg vertragen könnte. So entstand unmittelbar hinter der Starnberger Schlossberghalle - parallel zum Vogelanger - mitten durch eine Wiese ein Schotterweg, der naturliebenden Fußgängern nicht nur trockene Füße, sondern auch eine Abkürzung von wenigstens 20 Metern verheißt.

© SZ vom 31.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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