Babyboom am Starnberger Klinikum:Emilia und Maximilian sind die beliebtesten Vornamen

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Mit fast 3200 Neugeborenen verzeichnen die Geburtshelfer einen neuen Rekord und rücken deutschlandweit auf Platz fünf.

Von Manuela Warkocz, Starnberg

Der Andrang werdender Eltern ans Klinikum Starnberg wird immer größer. Dort kommen so viele Kinder wie noch nie zur Welt: 3145 Geburten meldet das Klinikum für das Jahr 2018, darunter sind 50 Zwillinge. Rechnet man die Babys dazu, die seit der Kooperation mit der Kreisklinik Wolfratshausen als Außenstelle seit Mitte 2018 geboren wurden, verzeichnet das Klinikum sogar 3460 Geburten. Mit diesem Rekord gehören die Starnberger jetzt zu den fünf größten Geburtskrankenhäusern in ganz Deutschland. Auf dem ersten Platz rangieren die städtischen Kliniken in München, allerdings zusammengerechnet mit 6097 Geburten in drei Häusern. Platz zwei belegt die Charité in Berlin mit 5444 Geburten in zwei Häusern.

Die Starnberger Geburtshelfer haben zum ersten Mal mehr als 3000 Neugeborenen auf die Welt geholfen. Im Jahr 2017 lag die Zahl noch knapp darunter bei 2977 Geburten. Schwangere aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometer reisen nach Starnberg, um dort ihr Kind zu bekommen. Die Entbindungsstationen genießen seit Jahrzehnten einen hervorragenden Ruf. Das Rund-um-die Uhr-Team um Chefarzt Professor Christoph Anthuber und die Leitende Hebamme Karin Gruber umfasst 21 Ärzte und 26 Hebammen in der Geburtshilfe, dazu Hebammen für Anmeldung und Wöchnerinnenbetreuung. Frauen können in Starnberger schon lange spezielle Angebote der Geburtshilfe in Anspruch nehmen wie Akupunktur, Aromatherapie, Maya-Hocker oder Gebären im Wasser. Die Kaiserschnitt-Rate ist rückläufig, sie sank von 33 Prozent im Jahr 2017 auf 31 Prozent.

Sie helfen den kleinen Starnbergerinnen und Starnbergern auf die Welt: Die Leitende Oberärztin Jessica Reif mit Baby Eira Lindner (li.), die Leitende Hebamme Karin Gruber mit Baby Samira Brunner-Reyes - und dazwischen Professor Christoph Anthuber. (Foto: Nila Thiel)

Klinik-Geschäftsführer Heiner Kelbel freut sich über den Erfolg, auch wenn der das Krankenhaus an Kapazitätsgrenzen bringt. Daher wurde das Ärzteteam aufgestockt und ein weiterer Kreißsaal eingerichtet. Die große Beliebtheit führt Kelbel auch darauf zurück, "dass viele Eltern unbedingt Starnberg als Geburtsort für ihr Kind haben wollen".

Dieser Hype für die Geburtsurkunde macht auch dem Standesamt zu schaffen. Denn jedes in der Kreisstadt geborene Kind muss dort gemeldet werden. Frisch gebackene Eltern können das beim Patientenservicezentrum im Klinikum erledigen. Bereits bei der Anmeldung zur Entbindung bekommen sie entsprechende Unterlagen und Hinweise. Jede Geburtsregistrierung nimmt den langjährigen Standesbeamten Matthias Blaßl und seine Kollegen mindestens 15 Minuten in Anspruch. Bei ausländischen Eltern auch ein Vielfaches, wenn Dokumente fehlen oder Dolmetscher gebraucht werden. Von den 3212 Neugeborenen, die das Starnberger Standesamt inklusive Hausgeburten beurkundet hat, hatten nur ganze sechs Prozent ihren Wohnsitz in Starnberg. Dreiviertel der Mütter waren verheiratet, ein Viertel nicht. Elf tot geborene Kinder mussten registriert werden.

Welche Namen die Eltern für ihren Nachwuchs auswählen verwundert Blaßl schon lange nicht mehr. Weil im Landkreis viele Nationalitäten zu Hause sind, gibt's auch exotische Namen. Die Hitliste in Starnberg zeigt jedoch, dass bestimmte Modenamen gleich zu Dutzenden auserkoren werden. Bei den Buben steht seit Jahren unangefochten Maximilian auf Platz eins. Bei den Mädchen hat Emilia die jahrelang dominierende Marie nach hinten verdrängt. Auffallend ist, dass bodenständige, traditionelle Namen auf dem Vormarsch sind wie Anna und Emma, Paul und Anton. Biblische Größen stehen Pate für Babys, die jetzt Magdalena, Sarah, Jakob und Noah heißen. Auch Namen, mit denen man international gut durchs Leben kommt, sind begehrt, darunter Ben und Finn, Lea und Sarah.

Wer seinem Kind mit dem Namen einen guten Start geben will, tut gut daran, keinen der allzu beliebten zu nehmen, empfehlen Ratgeber. Sonst kommt es spätestens in der Schule zu Verwechslungen, unschönen Abkürzungen oder gnadenlosem Durchnummerieren. Aber auch allzu Ausgefallenes oder Namen nach Prominenten finden Kinder später meistens nicht so toll. Ratsam ist, sich an Familientraditionen zu orientieren und den Klang von Vor- und Nachnamen zu berücksichtigen.

© SZ vom 15.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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