Wie das schon duftet: Wenn Weihnachten näher rückt, wächst die Lust auf Stollen, Lebkuchen und Früchtebrot. Passend dazu war es für die Mitglieder der Starnberger Bäcker-Innung wieder so weit: Ihre besten Produkte sind am Dienstag in den Räumen der VR-Bank in Starnberg geprüft und manche von ihnen ausgezeichnet worden.
Angetreten sind diesmal sechs der neun Innungsbäcker, die von Hand arbeiten und ohne Fertigmischung oder Aufbackware auskommen müssen - die Betriebe Benedikter aus Andechs, Böck aus Oberpfaffenhofen, Jakob aus Feldafing, Boneberger und Reis aus Gilching sowie Lidl aus Berg. Im Gepäck hatten sie 28 verschiedene Stollen, drei Früchtebrote und vier Lebkuchen, die zur Bewertung vorgelegt wurden. Davon errangen 20 das Prädikat "sehr gut" - jeder Betrieb hat mindestens einen Stollen mit voller Punktzahl im Sortiment. 13 Produkte waren "gut", nur zwei wurden nicht prämiert. "Das passiert, wenn sich mehrere kleine Fehler häufen", weiß Wilhelm Boneberger. Wenn der Stollen beispielsweise nicht ordentlich gerollt ist oder ein Backfehler auftritt, sodass der Boden zu dunkel wird, bedeutet das Punktabzüge. Besonders ausgezeichnet wurde dagegen eine der Einreichungen: "Roberts Früchtebrot" der Bäckerei Boneberger ist im dritten Jahr in Folge mit voller Punktzahl prämiert worden und erhält deshalb eine Goldmedaille.
Das ist gar nicht so einfach, denn die Anforderungen sind hoch: Prüfer Manfred Stiefel vom Deutschen Brotinstitut bewertet Brot, Gebäck und eben auch Stollen in ganz Süddeutschland. Er testet Kriterien wie beim Aussehen die Form, Bräune und bei gerollten Stollen auch die Wicklung, den Geruch und natürlich den Geschmack, außerdem wie sich das Gebäck verhält, ob es bröckelt oder zäh ist. Zwischen den einzelnen Stücken neutralisiert er den Geschmack mit Wasser, um einheitliche Bedingungen zu schaffen. Bei so viel Vielfalt ist das ja auch wichtig: Mandelstollen, Mohnstollen, Stollen mit Rosinen, Cranberries oder Quark sind nur eine Auswahl. Doch egal in welcher Variante, das Gebäck gehört einfach zu Weihnachten. Und wenn es prämiert ist, hat man es sogar amtlich, wie gut es schmeckt.