Aus dem Jahr 1972:Starnberg investiert ins Gymnasium

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Die bunte Fassade der Mensa täuscht: Das Starnberger Gymnasium ist stark sanierungsbedürftig. Es regnet durchs Dach rein, der Heizungsverteiler ist nicht regelbar, überhaupt fehlt es an zeitgemäßer Klimatechnik. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die 1961 eröffnete Schule an der Rheinlandstraße muss dringend saniert werden. Die Kosten für die Erneuerung von Physikräumen, des Lehrerzimmers und des Heizungsverteilers betragen laut Schätzung 590 000 Euro

Von Peter Haacke, Starnberg

Froh waren Lehrer und Schüler der Starnberger Oberschule, als sie am 27. April 1961 endlich in das neue Gymnasium an der Rheinlandstraße umziehen konnten. Die bisherige Oberschule am Bahnhofplatz, in der bis heute die Volkshochschule ihren Platz gefunden hat, platzte seinerzeit aus allen Nähten. Als Standort für den funktionalen Neubau wählte man das Grundstück, auf dem sich das ehemalige Starnberger Krankenhauses befand; zu Beginn der 1970er Jahre wurde das Gymnasium erweitert. Seither erwarben Generationen von Schülern das Abitur. Doch an den Gebäuden nagt der Zahn der Zeit: Einige Bereiche sind hoffnungslos veraltet, der Heizungsverteiler ist marode. Der Bauausschuss beschloss daher für die Jahre 2017/18 ein weiteres Ausgabenpaket in Höhe von insgesamt 590 000 Euro. Im Fokus stehen die Physik-Fachräume, die Heizung und das Lehrerzimmer.

Bereits im Vorjahr hatte sich der Stadtrat des Gymnasiums angenommen. Auf der Agenda stand eine Teilsanierung und der Anbau eines Aufzug für geschätzte 540 000 Euro. Geplant ist die energetische Sanierung des Physikbereichs, zudem war der Brandschutz dieses Gebäudeteils mangelhaft. 2016 wurde zunächst die komplette Fensterfront der Nordfassade erneuert. Von Grund auf saniert werden mussten alle Physikräume: Die Elektroverkabelung war marode, Boden, Beleuchtung und Akustikdecke wurden erneuert. Die geschätzten Kosten allein hierfür betrugen 308 000 Euro.

2017 sollen die Sanierungsarbeiten nun fortgesetzt werden. Geplant ist das Dämmen der restlichen Fassadenbereiche des Bauteils Nord, eine Sanierung jener Dachbereiche, bei denen in den vergangenen Jahren Wasser ins Gebäude eingedrungen war, sowie die Sanierung eines weiteren Physikraums. Die geschätzten Kosten hierfür betragen rund 100 000 Euro. Für das Jahr 2018 sind geplant die energetische Sanierung des dreigeschossigen Gebäudeteils sowie eine sukzessive Erneuerung der übrigen Fachräume.

Als problematisch gilt auch das Heizungssystem: Ein Heizungsverteiler ist dringend zu erneuern, weil er weder bedienbar noch regelbar ist und zudem die Gefahr des Durchrostens besteht. Die geschätzten Kosten betragen 190000 Euro.

Gnadenlos veraltet ist auch das Lehrerzimmer, die Ausstattung aus dem Jahr 1972 ist nach 45 Dienstjahren dringend erneuerungsbedürftig. Zudem muss der Raum vergrößert werden, um dem mittlerweile gewachsenen Lehrerkollegium ausreichend Platz bieten zu können. Überdies waren die durchgerosteten Abwasserleitungen im Lauf der vergangenen Jahre mehrfach die Ursache für Wasserschäden, und auch ein Behinderten-WC fehlt. Noch in diesem Jahr sollen die sanitären Anlagen für die Lehrer in Bauteil 1 verlegt werden. Geplant ist die Einrichtung eines Stundenplanbüros neben dem Lehrerzimmer, der Ausbau von Schränken, die bisher als Raumteiler dienten, ein neuer Bodenbelag sowie eine Sanierung der Leuchten und der abgehängten Decke. Im Jahr 2018 ist eine Umgestaltung des nördlich vom Lehrerzimmer liegenden Bereichs vorgesehen; die Kosten hierfür werden derzeit ermittelt. Eine erste Schätzung beläuft sich auf 240 000 Euro. Zudem beabsichtigt die Stadtverwaltung weitere "kleinere Maßnahmen" wie die Sanierung einer Flurdecke sowie Akustikmaßnahmen in verschiedenen Klassenräumen.

Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass 90 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten vom Landkreis Starnberg übernommen werden.

© SZ vom 24.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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