Nach der kurzen Flucht eines mutmaßlichen Mörders aus der Justizvollzugsanstalt Stadelheim besteht der Verdacht, dass er dabei womöglich Hilfe hatte. "Derzeit gibt es Hinweise, dass der nur für wenige Stunden in Freiheit befindliche Gefangene nicht alleine gehandelt hat, sondern Unterstützung von Gefangenenseite hatte", sagte eine Sprecherin des bayerischen Justizministeriums. "Den Hinweisen wird durch die Ermittlungsbehörden mit Nachdruck nachgegangen."
Zuvor hatte die Bild-Zeitung über Details der Flucht berichtet. Die Sicherheitsvorkehrungen im Gefängnis stehen nun auf dem Prüfstand. "Derzeit werden die Abläufe und Sicherungsmaßnahmen zur zusätzlichen Absicherung der JVA München mit Hochdruck geprüft und optimiert", teilte das Ministerium mit.
Der Chef der FDP-Landtagsfraktion, Martin Hagen, verlangte Aufklärung: "Die Öffentlichkeit erfährt erst aus den Medien, dass ein Mordverdächtiger aus der JVA Stadelheim ausgebrochen ist. Wie kann es sein, dass der Mann einfach mit dem Lkw in die Freiheit fährt?", sagte er laut Bild. Dem 24-jährigen Häftling war es gelungen, in einem Lieferfahrzeug versteckt aus dem Gefängnis zu fliehen.