Wintersport:Weniger als ein Wimpernschlag

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(Foto: imago/GEPA pictures)

Skicrosserin Heidi Zacher vom SC Lenggries qualifiziert sich für die Weltcup-Rennen im Montafon. Auch Lena Dürr, Michaela Wenig und Kira Weidle sind am Wochenende im Renneinsatz.

Von Thomas Jensen, München

Zwei Hundertstel einer Sekunde waren es, die am 30. November beim Weltcup im kanadischen Lake Louise den Unterschied ausmachten. Minimal war der Vorsprung, den Thomas Dreßen in der alpinen Abfahrt auf den Südtiroler Dominik Paris herausfuhr.

Heidi Zacher hat dieses Zeitintervall, diesen Bruchteil eines Wimpernschlags, am Donnerstag noch einmal halbiert. Auch die Skicrosserin vom SC Lenggries hatte das Hundertstelglück auf ihrer Seite, als sie im österreichischen Montafon an den Start ging. Allerdings sprang für die Tölzerin dadurch nicht der Sieg, sondern die glückliche Qualifikation für das Finale am Sonntag heraus. Derzeit läuft es für die beste deutsche Skicrosserin der vergangen Jahre noch nicht optimal. Zum Weltcupauftakt am vergangenen Wochenende im französischen Val Thorens reichte es für Zacher (im Bild) lediglich zu einem zwölften und einem elften Platz. Auch dort hatte sie sich gerade so für die Rennen qualifiziert. Dabei hatte die siebenmalige Weltcupsiegerin vor dem Saisonstart noch sehr optimistisch geklungen, da sie diesmal eine normale Vorbereitung auf den Winter absolvieren konnte und nicht, wie schon so oft, auf Grund von Verletzungen gehandicapt war. Auf ihrer Facebook-Seite hakte die 31-Jährige das Wochenende unter "nicht ganz so wie gedacht" ab.

Die dürftigen Ergebnisse waren allerdings doppelt ärgerlich. Val Thorens war nicht nur der Auftakt in den Weltcup, sondern auch in die Cross Alps Tour. Zu dieser zählen nach Montafon auch noch die kommenden drei Weltcups. Für die Athleten bedeutet die Tour eine Chance auf zusätzliches Preisgeld. Das steht für Zacher am Sonntag wohl aber nicht im Vordergrund, sondern die Chance darauf, die Saison in Richtung "wie gedacht" zu biegen.

Das Duell Frau gegen Frau gibt es am dritten Advent nicht nur in Montafon. 65 Kilometer südlich, im schweizerischen St. Moritz, steht im alpinen Weltcup ein Parallel-Slalom an, der erste der Saison. Dort wird die Münchnerin Lena Dürr an den Start gehen. Der Parallel-Slalom ist für die 28-Jährige fast so etwas wie ihre Paradedisziplin. Zumindest hatte sie hier ihr einziges Weltcup-Podium in einem Einzelrennen erreicht, als sie 2013 in Moskau gewann. Für sie eine Chance, nach dem zuletzt mageren 25. Platz im Slalom von Killington wieder auf die vorderen Plätze zu fahren.

Besser sind die Vorzeichen für Kira Weidle. Die Starnbergerin konnte in Nordamerika mit einem sechsten Platz in der Abfahrt von Lake Louise überzeugen. Zusammen mit Michaela Wenig (Lenggries) komplettiert sie das Quartett an Skisportlerinnen aus der Region München, die am Wochenende im Weltcup-Einsatz sind. Den dritten Advent haben die beiden allerdings frei, der Super G ist in für den Samstag angesetzt.

© SZ vom 13.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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