Wenn sich eine Horde junger Männer bei verspätetem Aprilwetter in einen finsteren Pool wirft, kann das Teil eines Junggesellenabschieds sein. Doch das war es nicht - es war das Vorprogramm. Die Männer waren die Zweitliga-Wasserballer der SG Stadtwerke München, und sie folgten einem kühnen Plan: Ihr holländischer Flügelspieler Brinio Hond wird im Juni heiraten, seine Mitspieler planten den Junggesellenabschied, ein Doppelspieltag in Frankfurt und Darmstadt, geografisch zwischen Honds Heimat und München gelegen, schien ideal. Also: Samstag Frankfurt besiegen, feiern, und am Sonntag in Darmstadt gegen den Kater anschwimmen.
Doch plötzlich war es dunkel. Nach 24 Minuten hatte im ersten Freibadspiel der Saison das Flutlicht versagt; nach einiger Wartezeit beschlossen Schiedsrichter und Spieler, die Partie zu beenden, München siegte 11:2. Für die folgende Festivität legte Trainer Ivan Mikic den Zapfenstreich auf sechs Uhr morgens fest - und tatsächlich genügte das, um anschließend auch Darmstadt 10:5 zu bezwingen. München ist damit das erfolgreichste (und wohl leidensfähigste) Auswärtsteam der Liga. An diesem Samstag steht im Münchner Dantebad übrigens auch ein Freiluftspiel an - mit Licht.