Volleyball:Traumatherapie

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Gut geblockt: Im November warf der TV Rottenburg die Hachinger Alpenvolleys aus dem Pokal. (Foto: Patrick Steiner/imago)

Der Rückrundenstart beim TV Rottenburg erinnert die Alpenvolleys schmerzlich an den bislang bittersten Moment dieser Saison: das Aus im Pokal-Achtelfinale. Seitdem hatten sie einige Erfolgserlebnisse.

Von Sebastian Winter, München

Wenn die Hachinger Alpenvolleys an diesem Mittwoch zum Start der Rückrunde auswärts auf den TV Rottenburg treffen, begegnen sie auch einem kleinen Trauma. Denn die Rottenburger, die seit fast 15 Jahren in der ersten Liga spielen und meist gegen den Abstieg kämpften, haben die Alpenvolleys Anfang November in deren Innsbrucker Heimat aus dem DVV-Pokal geworfen. Die peinliche 2:3-Niederlage im Achtelfinale war der bislang bitterste Moment dieser Saison für Stefan Chrtianskys Team - zumal es im Pokal endlich mal das Finale in Mannheim erreichen wollte.

Dass Rottenburg in dieser Saison über eine starke Mannschaft verfügt, haben die letzten drei Hinrundenspiele gezeigt. Mit Siegen gegen Frankfurt, Giesen und die Netzhoppers KW-Bestensee haben sich die Schwaben auf Tabellenplatz acht eingenistet, der sie am Rückrundenende in die Playoffs führen würde. Ein weiteres Mal dürften die Alpenvolleys ihren Gegner also nicht unterschätzen, zumal sie selbst noch einige Baustellen haben. "Die Vorbereitung für die Rückrunde war nicht perfekt. Die Spieler waren leer nach dem letzten Spiel und drei Spieler waren bei ihren Nationalteams. Die beiden Australier Jordan Richards und Max Staples haben eine Weltreise hinter sich", sagt Chrtiansky. Richards und Staples waren bei der Olympiaqualifikation in China im Einsatz, verpassten mit Australien aber das Ticket. Erst seit Montag kann der Coach wieder auf den vollen Kader zugreifen - mit dabei ist auch Douglas da Silva, der vor einer Woche Vater geworden ist.

Der brasilianische Blocker und seine Kollegen werden in Rottenburg versuchen, an den Dezember anzuknüpfen, wo es richtig gut lief für das Dreijahresprojekt aus Bayern und Tirol: Drei Siege in Serie führten den Ligadritten bis auf zwei Punkte an den Tabellenzweiten Friedrichshafen heran. Höhepunkt war der deutsche Rekord im Spiel gegen Lüneburg kurz vor Weihnachten, als die Alpenvolleys, bei denen ein Magen-Darm-Virus grassierte, den dritten Satz mit 50:48 und später das Spiel gewannen. Außerdem haben sie sich dank zweier Erfolge gegen den finnischen Meister Sastamala fürs Achtelfinale des europäischen CEV-Cups qualifiziert. Dort treffen sie überraschend auf den ukrainischen Meister Barkom-Kazhany Lviv, der Paok Thessaloniki nach einer klaren Heimniederlage im Rückspiel und dem goldenen Entscheidungssatz direkt im Anschluss doch noch bezwang.

© SZ vom 15.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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