Volleyball:Stabile Grübler

Lesezeit: 2 min

Grafings Volleyballer gewinnen Abstiegsduell in Waldgirmes

Von Stefan Galler, Grafing

Da war er wieder, der beinahe schon obligatorische Durchhänger. Wie in den vergangenen Wochen hatten die Grafinger Volleyballer auch beim so wichtigen Abstiegskrimi am Samstag beim TV Waldgirmes losgelegt wie die Feuerwehr, im ersten Satz konnten sie ihr ganzes Potenzial in die Waagschale werfen. Nach 24 Minuten war der Durchgang beendet, 25:18 hieß es für die Gäste aus dem Ebersberger Landkreis. Doch dann kam das Tief, plötzlich flogen die Bälle, die zuvor souverän ins Feld gesprungen waren, ein paar Zentimeter ins Aus, der Block hielt den Angriffen nicht mehr so stand wie zuvor - Waldgirmes führte rasch mit 14:8. "Das war in der Tat eine brenzlige Situation, das Spiel hätte absolut kippen können", sagte Grafings Trainer Adrian Zoppelt tags darauf. "Aber diesmal haben sich die Jungs schnell wieder aufs Wesentliche konzentriert und ihr Level schnell wiedergefunden."

Am Ende war es dann eine leichte Übung, nach 77 Minuten hatte Grafing den 3:0 (25:18, 25:21, 25:21)-Sieg in der hessischen Provinz im Sack - und in der Tabelle einen Platz gut gemacht: Rang zehn steht nun zu Buche, vor Eltmann und Schlusslicht Waldgirmes. "Wenn es am Ende der Saison so ausgeht, ist alles in Ordnung", sagte Zoppelt. Noch immer ist nicht klar, ob nur der Letzte oder darüber hinaus auch der Vorletzte absteigen muss. Um so wichtiger wäre es, den zehnten Rang zu behaupten. Dass seine Mannschaft die Qualität dazu hat, davon ist Zoppelt überzeugt. Aber er weiß auch ganz genau, wo es bei seiner extrem jungen, unerfahrenen Truppe hakt: "Ich habe viele Denker im Team, die ärgern sich über Misserfolge, grübeln darüber nach und schaffen es dann nicht, sich auf das zu konzentrieren, was gerade ansteht", so der Coach.

Perfekte Choreografie: Der Grafinger Block mit Michael Zierhut, Felix Langer und Dominik Dreyer (v.li.). (Foto: Hinz-Rosin)

Um so beeindruckender, dass die Grafinger ausgerechnet in diesem immens bedeutsamen Match klaren Kopf behielten. "Beim Gegner wurde die Fehlerquote immer höher, weil die gesehen haben, dass wir stabil bleiben und sie keine Chance haben", resümierte Zoppelt, der Michael Zierhut ein Extra-Lob zollte. "Er gehört ja schon fast zu unseren Routiniers." Dabei ist der Diagonalspieler erst 19 Jahre alt. Nach wie vor kann Zoppelt personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Zwar sind Dominik Dreyer und Felix Langer wieder fit, beide standen in der Startformation. Dagegen hat Christoph Senckenberg weiterhin Knieprobleme, er wurde am Samstag geschont, verfolgte die Partie von der Bank aus. Mittelblocker Christian Seitz und Außenangreifer Benno Voggenreiter fehlten verletzt. Volleyball-Lehrer Zoppelt jammert nicht, dennoch weist er darauf hin, dass der TSV im Vergleich zu anderen Zweitligisten personell nicht auf Rosen gebettet ist: "Uns fehlt ein erfahrener Mann, aber wir können eben nur junge Leute mit Perspektive holen."

© SZ vom 26.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: