Volleyball:Sechs Neue, acht Nationen

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Der Erstligist Alpenvolleys Haching verpflichtet den Australier Thomas Hodges und den Brasilianer Hugo - damit endet seine Spielersuche. Von Deutschen hagelte es Absagen.

Von Sebastian Winter, München

Knapp vier Wochen vor ihrem geplanten Vorbereitungsstart haben die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching ihren zwölf Mann starken Kader für die im Oktober startende Saison in der Volleyball-Bundesliga beisammen. Zwei Spieler hatten zuletzt noch gefehlt, nun sind Manager Hannes Kronthaler, Sportdirektor Mihai Paduretu und Trainer Stefan Chrtiansky auch auf den letzten vakanten Positionen fündig geworden. Als zweiten Diagonalangreifer hinter dem Russen Kirill Klets verpflichtet der Klub den australischen Nationalspieler Thomas Hodges, der vergangene Saison in der italienischen zweiten Profiliga bei Geosat Geovertical Lagonegro unter Vertrag stand. "Thomas ist eine kleine Überraschung auch für mich, er ist sehr variabel, hat einen guten Angriff und kann notfalls auch in der Annahme einspringen", sagt Alpenvolleys-Trainer Stefan Chrtiansky, der sich von Hodges' Qualitäten bei der Sichtung einiger World-League-Spiele von Australiens Auswahl ein umfassendes Bild gemacht hat. Hodges ist gerade wegen seines variablen Spiels kein typischer Diagonalangreifer, die Alpenvolleys wollten aber hinter Klets, der schon eher in diese Kategorie zählt, einen vielseitig verwendbaren Ersatzmann haben.

Die letzten Positionen sind besetzt: Der Brasilianer Hugo de Leon Guimaraes da Silva beherrscht krachende Sprungaufschläge (Foto: oh)

Der zweite Zugang dürfte den Playoff-Halbfinalisten der vergangenen Saison vor allem im Aufschlag und Angriff verstärken - und ist nach Zuspieler Danilo Gelinski sowie den Mittelblockern Douglas Duarte da Silva und Pedro Frances der vierte Brasilianer im Zwölfer-Profikader. Der Außenangreifer Hugo De Leon Guimaraes da Silva kennt Frances sogar, sie haben einst in ihrer Heimat zusammengespielt. Nach Engagements in Griechenland beim Spitzenklub Panathinaikos Athen und zuletzt in Italien und Polen kommt der 28-Jährige nun mit viel gesammelter Erfahrung in starken europäischen Ligen nach Innsbruck, wo die Mannschaft auch weiterhin wohnt und trainiert. "Ich glaube, dass Hugo sich mit unserem brasilianischen Zuspieler Danilo Gelinski hervorragend ergänzen wird", sagt Chrtiansky: "Was bei ihm dazukommt: Er hat ein unglaublich starkes Service und kann sicher auch Spiele entscheiden." Chrtiansky meint die mächtigen Sprungaufschläge des Neulings.

Variabel einsetzbar: der Australier Thomas Hodges (Nr. 20). (Foto: oh)

Für den Alpenvolleys-Trainer ist Hugo, wie sie ihn nennen, in jedem Fall die Nummer eins im Außenangriff, noch vor Pawel Halaba, der ebenfalls einen starken Sprungaufschlag im Repertoire hat, Niklas Kronthaler und Jonas Sagstetter. Insgesamt, glaubt der Trainer, ist die Mannschaft mit ihren nun sechs Neulingen "ein bisschen stärker als letztes Jahr". Manager Kronthaler sagt gar mit dem ihm eigenen Selbstbewusstsein: "Ich glaube, wir sind um einiges stärker geworden."

Nur ihrem Ziel, mehr deutsche und österreichische Spieler zu verpflichten, sind die Alpenvolleys nicht wirklich näher gekommen. Okay, im neuen österreichischen Libero Florian Ringseis, dessen Landsmann und Managersohn Kronthaler und dem Bayern Sagstetter sind nun drei Spieler aus der Heimat Teil des oberbayerisch-österreichischen Erstligaprojekts; die Hachinger Hristiyan Dimitrov und Sportdirektor-Sohn Eric Paduretu sollen in den erweiterten Kader rücken. Aber für den Profikader hatten sie sich schon ein paar mehr deutschsprachige Spieler erhofft. Auch um die Identifikation des nach wie vor frischen Erstligisten mit dem im Premierenjahr noch nicht gar so euphorischen Publikum an den Spielorten in Innsbruck und Unterhaching zu stärken. Aber es hagelte eben auch Absagen. Wie beispielsweise vom Herrschinger Tom Strohbach, der, wie italienische Medien am Dienstagnachmittag berichteten, stattdessen zum renommierten Erstligisten Vibo Valentia nach Kalabrien wechselt.

© SZ vom 18.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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