Volleyball:Kreative Brüder

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Ferdinand und Johannes Tille bleiben bei Herrschings Volleyballern. Fraser und wohl auch West, Szabo und Shields verlassen dagegen den Klub.

Von Sebastian Winter, Herrsching

Ferdinand Tille musste am Donnerstag hart arbeiten, er bastelte mit seinen Studienkollegen an einem Kühlschrank-Prototypen aus Pappmaché. Irgendwann in naher Zukunft könnte man das dann volldigitalisierte Gerät per Handy bedienen - und somit vor allem auch Müll vermeiden. Am Freitag wollte der Libero des Volleyball-Erstligisten WWK Volleys Herrsching die Arbeit mit seinen Kollgen im Fach Digital Technology Entrepreneurship vorstellen. Zwei Tage zuvor hat der 30-Jährige in sportlicher Hinsicht Nägel mit Köpfen gemacht - und seinen Vertrag bei Herrschings Volleyballern um ein Jahr verlängert. "Die Gespräche waren gut, ich möchte meinen Master im Winter hier fertig machen und mit meinem Bruder auf dem Feld passt es auch", sagte Tille. Sein Bruder Johannes, Herrschings Zuspieler, hat seinen Vertrag ebenfalls um ein Jahr bis 2020 verlängert. Damit herrscht beim Siebten der gerade beendeten Saison, der im Playoff-Viertelfinale knapp an den Hypo Tirol Alpenvolleys Haching gescheitert war, Kontinuität auf zwei Schlüsselpositionen. Die Außenangreifer Artem Sushko und Tim Peter haben kommende Saison ohnehin noch laufende Verträge.

Annahmeexperte Brian Fraser verlässt die Herrschinger dagegen, "wir brauchen ein bisschen angriffsstärkere Spieler", sagt ihr Trainer Max Hauser. Aus diesem Grund dürften auch die US-Diagonalspieler Nicholas West und Griffin Shields den Klub verlassen, so ist jedenfalls die Tendenz. Auch der ungarische Mittelblocker Alpar Szabo wird kaum zu halten sein, allerdings eher deswegen, weil er einer der besten Blocker der Liga war und entsprechend viele Angebote hat. So war das im Jahr zuvor auch mit dem US-Mittelblocker André Brown, der am Ammersee wie Szabo zu einem der stärksten Blocker der Bundesliga wurde. Kapitän Lukas Bauer überlegt indes noch, ob er eine Saison dranhängt oder sich auf seinen Bruf konzentriert. Tille, der Libero ist trotzdem optimistisch: "Ich hoffe auf eine erfolgreiche, kreative und gut aussehende Mannschaft."

© SZ vom 17.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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