Volleyball:Im Fernsehen nichts Neues

Lesezeit: 2 min

„Uns fehlt gerade der letzte Killerinstinkt:“ Alpenvolleys-Diagonalmann Jerome Cross ärgert sich über das 2:3 bei den United Volleys. (Foto: Marcel Lorenz/Imago)

"Uns fehlt gerade der letzte Killerinstinkt:" Die Alpenvolleys Haching hadern mit ihrer bitteren 2:3-Niederlage bei den United Volleys Frankfurt.

Von Sebastian Winter, München

Einen Punkt haben sie aus Frankfurt immerhin mitgenommen auf die lange Rückreise nach Innsbruck, außerdem sind sie auf Platz vier geklettert. Doch das sind - neben den feinen Leistungen des bislang nicht gerade überzeugenden Australiers Jordan Richards und des so jungen wie langen Mittelblockers Saso Stalekar - so ziemlich die einzigen positiven Erkenntnisse, die die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching aus der 2:3 (25:20, 19:25, 25:21, 19:25, 12:15)-Niederlage bei den United Volleys gesammelt haben.

Zugleich hat die Mannschaft von Stefan Chrtiansky auch ihr sechstes von sechs TV-Livespielen seit ihrem Ligaeintritt im Jahr 2017 verloren, die große Bühne behagt ihnen bislang nicht wirklich, wenn man diesen Zahlen folgt. Die bereits vierte Niederlage im achten Saisonspiel mussten sie außerdem hinnehmen.

Auch während der Partie gegen Frankfurt war zu spüren, dass Haching die Konstanz fehlt und das Team sich noch nicht wirklich gefunden hat. Wie sonst ist die für den neutralen Zuschauer durchaus spannende, teilweise hochklassige Achterbahnfahrt zu erklären - den gewonnenen ersten Satz, den verlorenen zweiten, den gewonnen dritten, den verlorenen vierten und fünften? Missverständnisse, in deren Folge Bälle einfach ins Feld der Alpenvolleys tropften, vervollständigten diesen Eindruck. Das ist umso erstaunlicher, da der Altersschnitt im Team sehr erfahrene 28,4 Jahre beträgt.

"Wir kämpfen immer noch mit diesen Ups und Downs", sagte Trainer Stefan Chrtiansky, der mit der Mannschaft erst am Freitagmorgen um halb sechs per Reisebus nach Innsbruck zurückgekehrt war: "Und uns fehlt gerade der letzte Killerinstinkt." Spätestens am Sonntag (17 Uhr), wenn die Alpenvolleys in Tirols Hauptstadt auf den Tabellenachten Königs Wusterhausen treffen, sollten sie ihren Instinkt wieder gefunden haben, um sich die drei Pflichtpunkte zu sichern.

In Frankfurt spielten die Alpenvolleys zunächst stark, im ersten Satz hatten sie die United Volleys vor gerade einmal 700 Zuschauern in der 5000 Fans fassenden Arena komplett im Griff. Doch so schnell sie ihn gewannen, so schnell verloren sie Satz zwei. Zwei Statistiken fielen dabei besonders negativ auf. Sieben Assen Frankfurts stand gerade einmal ein direkter Aufschlagpunkt der Alpenvolleys gegenüber, erzielt von Richards. Zugleich machten sie in diesem Bereich viel mehr Fehler. Außerdem zeigte sich wieder ihre Annahmeschwäche (sieben direkte Fehler), Frankfurt war auch dort deutlich stärker. Und was die Konstanz angeht: Im Tiebreak gingen die Alpenvolleys mit 3:0 in Führung, Frankfurt glich durch drei Asse lässig wieder aus. Beim 12:12 unterliefen dann Pedro Frances und Paulo da Costa zwei Angriffsfehler. Da war sie dahin, die Hoffnung der Gäste auf ihren ersten Fernsehsieg.

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: