Volleyball:Großer Schritt zum Rekordmeister

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"Das ist eine große Chance, aber auch ein großer Schritt für mich", sagt Daniel Malescha. Eigentlich wollte er sein Studium beenden, ehe er Herrsching verlässt. (Foto: Treybal)

Herrschings Daniel Malescha wechselt nach Friedrichshafen

Von Andreas Liebmann, Herrsching

Der TSV Herrsching ist bekanntlich der "Geilste Club der Welt", zumindest sehen das seine Erstliga-Volleyballer so. Auch Daniel Malescha dürfte bis zuletzt dieser Auffassung gewesen sein, obgleich das krachende Image des Klubs nie so recht zu seinem eher zurückhaltenden Diagonalspieler zu passen schien. Nun hat sich der 22-Jährige einem anderen Verein angeschlossen, den er auch ziemlich "geil" findet: dem Rekordmeister VfB Friedrichshafen. Am Mittwochnachmittag machten beide Vereine den Wechsel publik.

Überraschender als die Nachricht selbst ist ihr Zeitpunkt. Denn schon Ende Februar hatte Friedrichshafens künftiger Trainer Vital Heynen Malescha kontaktiert, um ihm mitzuteilen, dass er ihn gerne zu seinem nächsten Klub mitnehmen würde - welcher auch immer es sein möge. Ende April bestätigte Malescha dann ein Angebot aus Friedrichshafen, er benötige noch ein paar Tage Bedenkzeit. Seither: nichts. Er fühlte sich eben wohl in Herrsching, wo er unter Trainer Max Hauser zum drittbesten Scorer der Hauptrunde gereift ist. Wo auch sein Bruder Florian spielt. Und wo der angehende Wirtschaftsingenieur geplant hatte, sein Bachelor-Studium an der FH München zu Ende zu bringen. Nun ist Malescha gerade mit dem Nationalteam unterwegs, und der TSV Herrsching richtet aus, dass er die Zeit hier "unglaublich schön" und die Erlebnisse "unfassbar" gefunden habe: "Das ist eine große Chance, aber eben auch ein großer Schritt für mich, der vieles verändern wird", steht in der Pressemitteilung, er wolle das nun aber "ausprobieren, meine Grenzen ausloten und die Chance für meine Laufbahn als Volleyballer ergreifen". Natürlich trifft der 2,03 Meter lange Schlaks damit auf Verständnis. "Er muss diesen Schritt machen", sagt Trainer Hauser, "als junger Kerl bekommst du nicht alle Tage ein Angebot aus Friedrichshafen." Teammanager Fritz Frömming sieht es gar als Auszeichnung, dass ein Herrschinger zum Rekordmeister gehe.

Der Wechsel wird nun wenige Tage nach der Nachricht publik, dass die Erstliga-Zukunft des TSV mangels ligatauglicher Halle akut gefährdet ist. Maleschas lange Bedenkzeit hatte aber auch Vorteile: Inzwischen hat sein Klub einen Nachfolger für den Angreifer gefunden. Er werde diese Woche vorgestellt.

© SZ vom 09.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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