Volleyball:Englischer Endspurt

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Vater, Versicherungs-Kaufmann, Volleyballer: Für Roy Friedrich wird das Rückrunden-Finale hart. (Foto: Johannes Simon)

Herrschings Volleyballer messen sich mit Aufsteiger Frankfurt

Von Sebastian Winter, Herrsching

Vier Spiele innerhalb von zwei Wochen, und zum Auftakt gleich an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) die schwere Auswärtspartie beim starken Aufsteiger United Volleys aus Frankfurt: So lautet das Restprogramm für Herrschings Erstliga-Volleyballer in der Rückrunde, die die Mannschaft von Max Hauser möglichst auf Platz sechs beenden möchte. Denn dieser Rang führt direkt in die Playoffs, wohingegen die Siebt- bis Zehntplatzierten sich dafür noch in sogenannten Pre-Playoffs qualifizieren müssen - einer K.o.-Runde mit Hin- und Rückspiel.

Herrsching ist zurzeit Siebter, mit zwei Punkten Rückstand zum Pokalfinalisten Bühl, der aber ein Spiel mehr absolviert hat. Nach dem wegen des deutschen Pokalfinales in Mannheim spielfreien Wochenende starten die zuletzt gesundheitlich ziemlich angeschlagenen TSV-Spieler immerhin ausgeruht nach Frankfurt. Zum Tabellendritten also, der schon jetzt mit zwölf Siegen aus 17 Spielen den bisherigen Startrekord für einen Aufsteiger in der Volleyball-Bundesliga übertroffen hat. Die United Volleys gelten zurzeit als das spannendste Projekt der Liga, sie sind aus der TG Rüsselsheim entstanden und tragen ihre Heimspiele in der Frankfurter Ballsporthalle aus. Mit potenten Geldgebern im Rücken wurden Nationalspieler wie der Ex-Hachinger Christian Dünnes, der frühere Friedrichshafener Zuspieler Jan Zimmermann oder Mittelblocker Lukas Bauer verpflichtet, an dem auch der Klub vom Ammersee reges Interesse gehabt hatte.

Ausgerechnet in Herrsching hatten die United Volleys jedoch "einen rabenschwarzen Tag erwischt", wie TSV-Coach Hauser sagt. Die Gäste verloren die völlig einseitige Hinrunden-Partie mit 0:3, es war die einzige Niederlage ohne Satzgewinn, die die Frankfurter bislang erlitten haben. Genau das macht Hauser Hoffnung, obwohl Herrsching als klarer Außenseiter nach Hessen fährt: "Die sind heiß, denen hat die Hinspiel-Niederlage überhaupt nicht in den Kram gepasst", sagt Hauser, "aber man kann sie auch in Frankfurt schlagen. Wir wissen eigentlich wie, die Frage ist, ob wir die Taktik aus dem Hinspiel genauso umsetzen können."

Sollte Herrsching der Sprung in den Tiebreak glücken, wäre Hausers Mannschaft schon punktgleich mit Bühl, das Rennen um Platz sechs könnte dadurch noch richtig spannend werden. Und der Gegner im Viertelfinale hieße nach jetzigem Stand: United Volleys. "So weit schaue ich aber noch nicht. Wir versuchen, in Frankfurt zu punkten", sagt Hauser.

Das freie Wochenende haben Herrschings Volleyballer zur Regeneration genutzt, vor dem anstehenden Rückrunden-Endspurt war das keine schlechte Idee. Denn für die Herrschinger, die zum Teil ganz normale Berufe mit 40-Stunden-Wochen haben, sind englische Wochen in der Liga immer eine besondere Herausforderung, das gilt auch für den Gymnasiallehrer Hauser: "Ich muss Donnerstag wieder in der Schule sein, wenn man dann nachts um 5 Uhr heimkommt aus Frankfurt und mittags sowie abends wieder Volleyballtraining hat, ist das ein harter Tag. Das geht eine Woche lang gut, das braucht man aber keine zwei Wochen am Stück."

Der Spielplan will es aber genau so. Nach der Frankfurt-Reise trifft Herrsching am Samstag zu Hause auf den deutschen Meister Friedrichshafen, in pinken Trikots übrigens, mal wieder eine Aktion der umtriebigen Marketingabteilung. Am Mittwoch darauf spielen sie in Königs Wusterhausen bei Berlin, dann samstags wieder in eigener Halle gegen Mitteldeutschland. "Es kommt dicke, aber wir nehmen es an", sagt Hauser. Ausschlafen können sie ja sonntags.

© SZ vom 02.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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