Volleyball:Ein Rest Unsicherheit

Lesezeit: 2 min

Grafings Zweitliga-Volleyballer schlagen Friedrichshafen und verlieren 2:3 gegen Schwaig. Im letzten Spiel brauchen sie noch einen Punkt, um den Klassenerhalt zu sichern.

Von Sebastian Winter, Grafing

Am Ende war ihnen die Feierlaune dann doch noch gründlich vergangen, Grafings Zweitliga-Volleyballern. Es war um alles gegangen am vergangenen Wochenende, an ihrem Doppel-Heimspieltag, der drittletzten und vorletzten Partie dieser Saison. Vor allem ging es um den Klassenerhalt, und der war schon zum Greifen nah am Sonntag. Denn nachdem sie am Samstag bereits die VYS Friedrichshafen mit 3:0 (25:21, 25:22, 25:15) vom Feld gejagt hatten, führten die Grafinger auch gegen den Tabellenzweiten Schwaig schon mit 2:0 Sätzen. Einen Satz mussten sie noch gewinnen, dann hätten sie den Klassenerhalt vor dem letzten Spieltag sicher gehabt. Doch dann verletzte sich am Ende des zweiten Satzes Grafings Diagonalspieler Michael Zierhut, eine Blockade an der Halswirbelsäule, und der TSV verlor komplett den Faden. 2:3 (25:23, 25:23, 18:25, 15:25, 14:16) lautete das Endergebnis nach zwei Stunden Spielzeit, und die Grafinger hatten das Gefühl, sie hätten eher zwei Punkte verloren als einen gewonnen. "Puh, ja, das ist bitter", sagte Grafings ebenfalls recht niedergeschlagener Manager Johannes Oswald, "die Stimmung war nicht ganz so gut beim Abbau." Die Leistung des Gegners Schwaig habe er als "bockstark" empfunden, "die haben volle Kapelle gespielt und uns nichts geschenkt". Apropos Kapelle: Grafings Stadtkapelle machte das gesamte Spiel über Stimmung, wie auch 400 Zuschauer, der Rahmen war würdig für dieses hochklassige Spiel.

"Die Stimmung war nicht ganz so gut beim Abbau": Grafings Volleyballer verpassen gegen Schwaig den vorzeitigen Klassenerhalt. (Foto: Christian Endt)

Vier Punkte haben die Grafinger an diesem Wochenende gesammelt, was an sich nicht schlecht ist. Hätte ihnen vor dem Doppelspieltag jemand diese Zähler versprochen, sie hätten das Angebot wohl dankend angenommen. Doch nach dem Schwaig-Spiel bleibt eben dieser Beigeschmack, dass man den Klassenerhalt an diesem Tag verschenkt hat. Die Grafinger müssen nun zwei weitere Wochen hart trainieren (kommendes Wochenende ist spielfrei), um dann eben am letzten Spieltag den Abstieg zu verhindern. Die Ausgangsposition hat sich nun aber freilich deutlich verbessert. Denn die Grafinger stehen nicht mehr auf einem Abstiegsplatz, sie haben zwei Punkte Vorsprung auf ihren unmittelbaren Konkurrenten Leipzig. Während die Sachsen zum Saisonabschluss am 22. April gegen die FT Freiburg klar gewinnen müssen, reicht Grafing dann in Mainz ein Punkt - also eine knappe Tiebreak-Niederlage. Ein Rest Unsicherheit bleibt.

Am Samstagabend war Oswald noch ein Stein vom Herzen gefallen, "nachdem ich die ganze Woche schon nicht so viel geschlafen habe", wie Grafings Manager zugab. Gegen die Volley Youngstars Friedrichshafen, die Kaderschmiede des deutschen Spitzenklubs, die zwar Tabellenletzter ist, als Talentteam aber laut den Regularien nicht aus der zweiten Liga absteigen kann, tat sich der TSV jedenfalls recht leicht. Beim klaren 3:0-Erfolg konnte Grafings Trainer Alexander Hezareh sogar auf einigen Positionen rotieren. So gönnte er im Hinblick auf das schwerere Spiel am Sonntag Stamm-Außenangreifer Felix Langer eine Pause, Leopold Angerer und Yannick Beck ersetzten den erfahrensten TSV-Spieler. Auch Michael Zierhut wurde geschont. Gegen Schwaig spielte er dann zwei Sätze lang stark - bis der Wirbel blockierte.

© SZ vom 10.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: