Volleyball:"Alles ist möglich"

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Bundesligist Herrsching rechnet sich Chancen aus gegen kriselnde Friedrichshafener

Es kann eigentlich kaum ein schwierigeres Restprogramm geben für Herrschings Volleyballer vor der Weihnachtspause: An diesem Samstag (19.30 Uhr) spielt Max Hausers Mannschaft beim deutschen Meister Friedrichshafen, am Samstag darauf in eigener Halle gegen die Berlin Recycling Volleys, die zuvor dreimal in Serie den Ligatitel gewannen. Doch man kann diese Duelle auch genau andersherum deuten - denn die Herrschinger, überraschend gut gestarteter Siebter mit drei Siegen aus sieben Partien, haben nichts zu verlieren.

Und nun, da Friedrichshafen in seine größte Krise der vergangenen Jahre geschlittert ist, dürfen sie sich sogar Hoffnungen machen: "Herrsching ist gefährlich. Wenn es bei ihnen läuft, ist alles möglich", sagt Stefan Mau, Noch-Manager Friedrichshafens, das allerdings verkündet hat, sich von seinem langjährigen Mitarbeiter trennen zu wollen. Mau sagt diesbezüglich: "Ich bin überrascht von diesem Schritt und der Veröffentlichung, wir hatten eine andere Abmachung." Es brodelt beim Rekordmeister, dessen Saison enttäuschend verläuft: Im Pokal ist die Mannschaft von Stelian Moculescu ausgeschieden, in der Champions League steht sie vor dem Aus in der Gruppenphase, in der Meisterschaft verlor sie zuletzt gegen Bühl.

Die Herrschinger hingegen haben ihre Pflicht nach eigenem Bekunden schon übererfüllt. "Wenn mir im Oktober jemand gesagt hätte, dass wir neun Punkte vor Weihnachten haben, hätte ich das sofort unterschrieben", sagt TSV-Teammanager Fritz Frömming, der auch im Hinblick auf das Duell am Bodensee durchaus optimistisch klingt: "Ich denke, dass wir nicht chancenlos sind." Die zuletzt bei der 2:3-Niederlage in Coburg sehr müde wirkenden TSV-Profis durften sich am vergangenen, spielfreien Wochenende auskurieren, zudem ist seit dieser Woche der wegen muskulärer Probleme lange verletzte Jan Wenke wieder im Training.

Auch sonst befindet sich der Klub vom Ammersee in heimeliger Weihnachtsstimmung: "Ich bin sehr, sehr zufrieden: Wir stellen die meisten Nationalspieler für die Olympia-Qualifikation im Januar, Daniel Malescha spielt stark, Patrick Steuerwald ist ein toller Leader und Ferdinand Tille der Ruhepol in der Abwehr", schwärmt Frömming. Einen Punkt würden sie noch gerne holen vor Heiligabend. Möglich scheint das allemal - in Friedrichshafen wie gegen Berlin.

© SZ vom 12.12.2015 / sewi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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