TuS Fürstenfeldbruck:"So ein Gekrampfe"

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Linkshänder Max Horner ist einer von mehreren Rückkehrern aus dem Verletztenstand, ihm gelangen vier Treffer. (Foto: Günther Reger)

Der Handball-Drittligist enttäuscht bei der unnötigen 26:27-Niederlage in Haßloch und verliert den Anschluss zur Spitze.

Von Ralf Tögel, Fürstenfeldbruck

"Wir stecken in einer ganz schwierigen Phase", sagt Martin Wild, womit er nicht einmal die jüngste Niederlage in Haßloch meint. Dort haben seine Drittliga-Handballer mit 26:27 Toren verloren, was aus mehreren Gründen nicht zu erwarten war. Zum einen der Tabellenstand: Die Pfälzer befanden sich in bedrohlicher Nähe zur Abstiegszone, der TuS hingegen durfte sich nach oben orientieren. Zudem lichtet sich sukzessive das Lazarett der Brucker. In Haßloch war Matthias Hild wieder dabei, der zusammen mit dem in der Vorwoche zurückgekehrten Max Horner ein starkes Linkshänder-Duo im Rückraum bildet. Auch Yannick Engelmann und Falk Kolodziej sind seit kurzem zurück, was den Kader deutlich verstärkt. Außerdem war Haßloch ein Gegner, "gegen den wir immer gut ausgesehen haben", erklärt der Coach, doch es half alles nichts: "Wir haben die bisher schlechteste Leistung der ganzen Saison gezeigt."

Schön für Haßloch, das sich ein kleines Polster nach hinten verschafft hat. Blöd für den TuS, der den Anschluss an die Spitze vorerst verpasst hat. Womit man bei der kitzligen Phase wäre: "Wir haben drei ganz schwere Auswärtsspiele vor der Brust", sagt Wild, zwischendrin gastiert Zweitligaabsteiger Saarlouis in der Wittelsbacher Halle. Die rote Zone ist zwar beruhigende zwölf Zähler entfernt, aber drei, vier Niederlagen könnten alle gesetzten Ziele schnell in Gefahr bringen, Platz sechs etwa, der die DHB-Pokalteilnahme bringt.

Der Trainer jedenfalls war reichlich angefressen, denn er musste den Eindruck gewinnen, dass sein Team "nicht zu 100 Prozent bei der Sache" war - früh lagen die Brucker 3:7 zurück. "Wir haben nicht am Limit gespielt", so Wild, was sich angesichts der spielerischen Klasse "bei uns nach wie vor rächt". Der TuS ist dann am stärksten, wenn die Mannschaft kämpft, vor allem in der Defensive. Haßloch ist mit seinen wuchtigen Rückraumwerfern eigentlich ein dankbarer Kontrahent der offensiven TuS-Deckung, zur Halbzeit (11:13) war Bruck wieder dran. Es blieb knapp, Hild traf zum 26:27, den letzten Angriff hatten die Gäste. Aber er verpuffte eigenartig emotionslos, bezeichnend für den gesamten Auftritt, fand Wild.

Entsprechend fiel sein Fazit zur Schlussphase aus: "So ein Gekrampfe." Der TuS ist zum Abschluss der Hinrunde Siebter, vier Punkte fehlen auf Rang zwei. "Damit kann ich leben", sagt Wild, wäre da nicht "der Makel vieler verpasster Chancen".

© SZ vom 11.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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