TuS Fürstenfeldbruck:Balinger Baby

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Mit dem ungarischen Nationalspieler Gabor Czako hat Fürstenfeldbrucks Trainer Martin Wild vor 20 Jahren in Ottobeuren zusammengespielt, nun hat dessen Sohn dem TuS neun Tore eingeschenkt. (Foto: Günther Reger)

Nach drei Siegen zum Auftakt kassieren die TuS-Handballer ihre erste Saisonniederlage. Beim 23:30 gegen Balingen-Weilstetten finden sie kein Mittel gegen Aron Czako, den Sohn eines einstigen Mitspielers von Trainer Martin Wild.

Von Ralf Tögel, Fürstenfeldbruck

Der Nudelsalat? Wie immer. Die späte Anreise? Nicht anders als sonst. Der späte Spieltermin am Sonntagabend? Nichts Neues. Das Klima auf der Schwäbischen Alb? Unwahrscheinlich. So recht konnte sich keiner im Lager der Fürstenfeldbrucker Handballer einen Reim darauf machen, woran es lag: Der TuS Fürstenfeldbruck verlor sein Spiel bei der Zweitliga-Reserve der HBW Balingen-Weilstetten mit 23:30 Toren und kassierte nach drei Siegen in Serie die erste Saisonniederlage in der Südgruppe der dritten Liga.

Die Ursachenforschung blieb ergebnislos, Anreise und Verpflegung waren wie bei Auswärtsspielen üblich, es war auch nicht das erste Mal, dass der TuS an einem Sonntag vor spärlicher Kulisse anzutreten hatte. Dennoch schafften es die Brucker wie schon in den vergangenen Jahren nicht, "die nötige Emotionalität" auf den Hallenboden zu bringen, wie Trainer Martin Wild erklärte. In Balingen, so erinnerte der Trainer, "haben wir in den vergangenen Jahren nie gut ausgeschaut". Es habe gewirkt, als seien die Spieler mit den Gedanken nicht voll bei der Sache, was eine unangenehme Folge zeitigte: "Balingen war in allen Belangen überlegen."

Ein Erklärungsansatz immerhin ist die Qualität des Gegners, der zwar ohne Anleihen aus dem Profiteam auskam, aber zahlreiche Perspektivspieler in seinen Reihen weiß - wie den ungarischen Juniorennationalspieler Aron Czako. Wild spielte vor 20 Jahren beim Regionalligisten Ottobeuren zusammen mit Czakos Vater, dem ehemaligen ungarischen Nationalspieler Gabor Czako. "Ich kann mich noch an sein Baby erinnern", sagte Wild. Das Baby ist inzwischen 18 Jahre alt und schenkte den Bruckern neun Tore ein. Es war die Spielphase, in der die Brucker Hoffnung schwand. Nur die erste Viertelstunde konnte man als ausgeglichen bezeichnen, nach dem 4:5-Anschluss durch Falk Kolodziej setzte sich der Gastgeber auf 10:4 ab, vor allem die vom erstligaerfahrenen Christoph Foth organisierte Abwehr stellte für Bruck eine zu große Hürde dar. Der HBW führte zur Pause 14:8.

Immerhin bäumte sich der TuS auf, schloss zum 13:17 (41.) auf, doch dann kam der pfeilschnelle Linksaußen Czako und beendete mit sechs Treffern in Serie jegliche Illusionen der Gäste. Beim TuS war Frederik Hartz mit sieben Treffern bester Schütze, Keeper Michael Luderschmid bekam ebenfalls Lob vom Coach.

Der TuS ist nun mit 6:2 Zählern Fünfter, neben Balingen (8:2) und hinter Heilbronn (10:0) aber das einzige Team mit erst zwei Minuspunkten. Erfreulich war auch, dass in Korbinian Lex (nach Ermüdungsbruch) und Alexander Horner (Sprunggelenkverletzung) zwei Spieler ins Team zurückkehrten, wobei vor allem bei Horner Trainingsrückstand zu bemerken war. Auch Sebastian Meinzer ist wieder im Teamtraining, berichtete Wild noch, ein Einsatz am kommenden Samstag (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen das Topteam aus Dansenberg (7:3 Punkte) käme aber wohl zu früh.

Natürlich waren die Brucker enttäuscht, Wild bemängelte, dass man gegen Spitzenteams auswärts zu wenig hole. Für die nächste Partie in Balingen werde er sich jedenfalls etwas überlegen: "Vielleicht reisen wir einen Tag früher an." Zeit zum Überlegen bleibt ja noch.

© SZ vom 25.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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