TSV 1865 Dachau:Gurke? Wurst!

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Dank eines glücklichen Treffers von Spielertrainer Fabian Lamotte erhält sich der TSV Dachau die Chance auf die Relegationsspiele zur Regionalliga. Lamotte selbst will nicht über die nächste Partie gegen Sonthofen hinaus vorausschauen.

Von Fabian Dilger, Dachau

Die Gurke gehört zur Familie der Kürbisgewächse und muss regelmäßig als Sündenbock für überflüssige EU-Bürokratie herhalten. Auf dem Fußballplatz tritt außerdem ab und zu eine Unterart der Gurke auf, im Austriadeutschen bezeichnet das meistens einen Beinschuss, ansonsten kann es auch einfach ein total komischer Ball sein, der im schlimmsten oder besten Fall irgendwie ins Tor kullert. Eine solche Gurke hatte Fabian Lamotte, Spielertrainer des TSV 1865 Dachau, in der 65. Minute gegen Kirchanschöring produziert. Es war die goldene Gurke zum 2:1-Sieg: Seinen eigentlich haltbaren Freistoß aus 20 Metern wollte Kirchanschörings Torwart Dominic Zmugg sicher aufnehmen, aber irgendwie gurkte der Ball durch seine Hände und Beine ins Netz. Lamotte war die Art und Weise des Siegtreffers natürlich herzlich egal. "Wurscht, wir haben halt das eine Tor mehr gemacht", sagte er.

Mit dem Sieg halten sich die Dachauer in der Dreier-Gruppe, die die Aufstiegsrelegation unter sich ausspielt. Regensburg II, Rain am Lech und Dachau sind mit jeweils 49 Punkten gleichauf, der TSV Rain hat noch ein Nachholspiel. Am 11. Mai kommt es zum direkten Duell zwischen Dachau und Rain, irgendwelche Aussagen über das Thema Relegation trifft Lamotte aber wie gewohnt nicht. Von Spiel zu Spiel schauen, mehr lässt sich der Ex-Profi seit Wochen nicht zum Thema entlocken. Am Dienstag spielen die Dachauer im Sparkassenpokal-Halbfinale, dann am Samstag gegen den Bayernliga-14. Sonthofen. "Weiter werden wir noch nicht vorausschauen", schiebt Lamotte gleich einen Sichtschutz vor das möglicherweise entscheidende Spiel gegen Rain.

Dass der Sieg gegen Kirchanschöring eine knappe Kiste werden würde, hatte Lamotte schon von vornherein erwartet: "Es ist immer schwer in Kirchanschöring." Die Spielanlage der Gastgeber, tief stehen und den Gegner spät attackieren, hatte Lamotte aber so nicht erwartet: "Ganz ehrlich gesagt, ich war ein bisschen überrascht." Seine Mannschaft ließ den Ball gut laufen und ging nach einem Abstaubertor von Dominik Schäffer (39.) noch in der ersten Halbzeit in Führung. Ein schöner Fernschuss von Lukas Pöllner stellte auf pari (54.) - aber nur fünf Minuten später patzte Kirchanschörings Keeper eben entscheidend. Danach gab es eine Semi-Offensive der Hausherren, die viele Freistöße und Ecken rund um den Dachauer Strafraum produzierten, allerdings ohne klare Torchancen als Ertrag. "Im Großen und Ganzen stabil gestanden", urteilte Lamotte. Einzig, dass seine Mannschaft einige Konter in der Schlussphase nicht sauber ausspielte, gefiel ihm nicht. Im Pokalspiel unter der Woche wird Dachau "mit Sicherheit" rotieren, um für die Ligaspiele um die Relegation frisch zu sein.

© SZ vom 29.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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