Tölzer Löwen:Unterwegs

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Der Eishockey-Zweitligist verliert in der Vorbereitung zweimal gegen Kaufbeuren. Trainer Gaudet hatte den Ligakonkurrenten zum perfekten Testgegner erkoren. Seine Erkenntnis: Bis zum Saisonstart kommende Woche bleibt noch Arbeit.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

In Zeiten, in denen die Welt, selbst Bayern, annähernd durchdigitalisiert ist, bleibt - Google Maps und Pathfinder Apps zum Trotz - ein Kernproblem des Sports: die sogenannte Standortbestimmung. Ein stehender Begriff für alle Trainer, die vor Saisonbeginn nicht so genau wissen, wo die Mannschaft steht. Nun, zumeist steht eine Mannschaft zu Saisonbeginn am Anfang ihrer Entwicklung und braucht no ch Zeit, um sich einzuspielen, weil viele neue Spieler integriert werden müssen. Und dann hilft am besten ein echter Prüfstein, um einen Anhaltspunkt für die wahre Leistungsfähigkeit zu liefern. Auch die Tölzer Löwen verzichten in der Vorbereitung auf die Saison 2019/20 in der DEL 2 nicht auf die vertrauten Wortbausteine. Nach wenig aussagekräftigen drei Siegen und einer Niederlage gegen die Oberligisten Rosenheim (6:2, 6:4) und Riessersee (9:1, 4:6) hatte sich der bereits voll integrierte neue Löwen-Coach Kevin Gaudet deshalb den ESV Kaufbeuren als "perfekten Gegner" zum jetzigen Stand der Vorbereitung ausgeguckt, seit Jahren ein Top-Team in der Liga und: "Sie sind so eingespielt." Am Freitag unterlagen die Löwen den Allgäuern zu Hause 2:3, wobei sie in eigener Überzahl gleich zwei Gegentreffer kassierten, und am Sonntag in Kaufbeuren nach Verlängerung 4:5, wobei sie eine 3:1- und 4:2-Führung aus der Hand gaben. "Dann ist es natürlich nicht gut zu verlieren", sagte Gaudet. "Aber am Ende des Tages ist es ein Vorbereitungsspiel. Es ist gut, dass diese Fehler jetzt passieren und nicht in der regulären Saison. Besser als aus den Fehlern, die wir am Ende gemacht haben, kannst du gar nicht lernen."

In beiden Spielen war Jan Bednar mit von der Partie. Der 20-jährige Tscheche mit deutschem Pass hat angesichts der vielen Verletzten einen vierwöchigen Probevertrag bei den Löwen erhalten. Der zuletzt beim EHC Freiburg unter Vertrag stehender Allrounder zeigte wie das gesamte Team gute Ansätze, und Gaudet wusste hinterher: "Wir haben gegen eine Top-Mannschaft gespielt. Die Fehlerquote müssen wir verbessern, aber insgesamt ist das ein guter Weg." Vor dem Punktspielauftakt am 13. September in Bayreuth testen die Löwen noch zweimal zu Hause: am Freitag (19.30 Uhr) gegen den Oberligisten EV Füssen, am Sonntag (17 Uhr) gegen den Champions-League-Halbfinalisten EC Red Bull Salzburg.

© SZ vom 03.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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