Tischtennis:Werbetour mit Boll

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Serienmeister Düsseldorf will sein Heimspiel gegen Ochsenhausen in München austragen. Dem Verband ist die unverhoffte Aufmeksamkeit nur recht.

Von Andreas Liebmann, München

Der Münchner Audi Dome hat neue Hausherren - zumindest wenn man wörtlich nimmt, was Anfang der Woche als Pressemitteilung aus Düsseldorf verschickt wurde. Darin steht nämlich, dass ein kleiner Münchner Tischtennisspieler und ein deutlich größerer Münchner Basketballer kürzlich im Rahmen eines interdisziplinären Treffens jene Halle "symbolisch an Ausrichter Borussia Düsseldorf" übergeben hätten.

Das bedarf natürlich einer Erklärung, denn in der ehemaligen Rudi-Sedlmayer-Halle sollen demnächst ja noch ein paar Basketballspiele des FC Bayern stattfinden, angefangen an diesem Donnerstag. Dem Größeren der beiden dürfte das freilich bewusst sein: Es handelte sich um den Münchner Flügelspieler Robin Amaize, der mit dem elfjährigen Tischtennis-Nachwuchsspieler Raphael Aicher vom FC Bayern medienwirksam einige Körbe warf und sich anschließend am Tischtennistisch duellierte. Und das, um anzukündigen, dass nächsten Februar Timo Boll hier aufschlagen wird. Konkret: Am 23. Februar 2019, 18 Uhr, wird Bolls Verein, Serienmeister Düsseldorf, sein Erstliga-Heimspiel gegen Ochsenhausen im Audi Dome austragen. Es ist die Neuauflage des Meisterschaftsfinals und Champions-League-Halbfinals der Vorsaison.

Dieses Gastspiel steht für das stete Bemühen des Triple-Siegers, für sich und die erste Liga TTBL zu werben, mit Europameister Boll und allem, was der Kader sonst noch hergibt. "Die Stadt München ist reich an Spitzensport, sei es im Fußball, Eishockey, Basketball", erklären die Düsseldorfer. "Doch eine Sportart fehlt: Tischtennis." Genau genommen gilt das ähnlich zwar für weitere Sportarten wie Handball, die in München auch nicht so ganz nach oben kommen, aber dass der Tischtennissport in Bayerns Landeshauptstadt etwas Werbung gut brauchen könnte, haben die Verantwortlichen in Düsseldorf sehr richtig erkannt. Die erste Männermannschaft des FC Bayern befindet sich zurzeit in der viertklassigen Regionalliga, kein anderer Münchner Klub spielt höher. "Südbayern hat Nachholbedarf", bestätigt Carsten Matthias, Geschäftsführer des Bayerischen Tischtennis-Verbands, der in München seit geraumer Zeit einen Stützpunkt aufbaut und dazu gerade für den Bau einer Halle wirbt. Auch deshalb kommt dem Verband der hohe Besuch gelegen. Es sei "eine Düsseldorfer Veranstaltung", betont Matthias, aber falls von dieser das Signal ausginge, dass Spitzentischtennis in München goutiert wird, hätte er natürlich nichts dagegen. Karten gibt es unter anderem über das Ticketportal www.reservix.de.

© SZ vom 25.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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