Tischtennis:Quartett zu sechst

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Mit Yang Ting verteidigt der TSV Schwabhausen die Tabellenführung in der 2. Bundesliga Süd. Dabei kann sich die chinesische Spitzenspielerin sogar zwei Niederlagen im Einzel erlauben.

Von  Andreas Liebmann, Schwabhausen

"Ich würde jederzeit wieder so aufstellen", versicherte Alexander Yahmed, und über diesen Satz musste man doch kurz nachdenken: Rechtfertigte sich der Trainer der Schwabhauser Tischtennis-Frauen etwa gerade dafür, dass er Yang Ting aufgeboten hatte? Die unverzichtbare Chinesin, seit Jahren eine der besten Spielerinnen der zweiten Liga? Klang fast so.

Durch einen 6:4-Heimsieg gegen den ESV Weil hat der aktuelle Meister am Samstag schon wieder die Spitzenposition in der Liga erklommen. Erstmals in der laufenden Saison kam dabei Yang zum Einsatz, die angekündigt hatte, aus privaten Gründen nur noch sporadisch anzutreten. Der Sieg fiel knapp aus. Beim Stand von 4:4 lagen Alina Nikitchanka mit 0:2 und Sarah Mantz mit 1:2 Sätzen zurück, der Weg zum Heimsieg führte also allenfalls noch über zwei weitere Fünfsatzkrimis - und von denen hatten die Gastgeberinnen zuvor bereits vier verloren. Doch die weißrussische Abwehrspielerin Nikitchanka drehte ihre Partie gegen die belgische Linkshänderin Eline Loyen, und die 17-jährige Mantz setzte sich gegen die Finnin Anna Kirichenko durch. "Die Zuschauer waren begeistert, wie spannend das war", schwärmte Yahmed später, "das waren Hammerspiele."

Er hatte das Duell so knapp erwartet, wie es war, denn er sehe den Gegner in der Liga "ganz vorne". Weils neue Linkshänderin Loyen an Position drei sei "eine Rakete", und die Nummer eins Ievgeniia Vasylieva hatte in der Vorsaison als einzige eine noch bessere Bilanz gespielt als Yang Ting. Die wiederum hatte es schwer bei ihrem Einstand, sie unterlag erst Charlotte Carey und dann auch Vasylieva in je fünf Sätzen. "Sie war fahrig, fehlerhaft", urteilte Yahmed. "Am Anfang ist es schwer, man weiß nicht, wo man steht." Doch Schwabhausen hat ja auch ohne Yang bisher überzeugt, und dieses Mal leistete sich Yahmed den Luxus, seine Vierermannschaft mit sechs Spielerinnen zu bestücken: Eva-Maria Maier und Christina Feierabend kamen nur in den Doppeln, Yang und Mantz nur in den Einzeln zum Einsatz. "Wir wollten den Zuschauern alle mal zeigen", erklärte der Trainer. Mantz, die zurzeit ans Team herangeführt wird, empfehle sich gerade für die Jugend-EM. Den größten Anteil am Erfolg hatten aber mit je zwei Einzelsiegen Mateja Jeger, 22, im vorderen Paarkreuz und Nikitchanka, 20, die dank Yangs Mitwirken ins hintere Paarkreuz rutschte. Yahmed fand beide "überragend". Ein Prädikat, mit dem er auch Yang schon oft versah.

© SZ vom 25.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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