Tischtennis:Prinzip Hoffnung

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Schwabhausens Tischtennis-Frauen verlieren beim Tabellenletzten

Von Matthias Schmid, Schwabhausen

Trainer Alexander Yahmed konnte am Samstag nicht mit den Bundesliga-Frauen des TSV Schwabhausen nach Leipzig reisen, er musste selbst den Schläger in die Hand nehmen: Oberliga Bayern, solides Mittelfeld. Der Tischtennis-Coach holte beim 9:3-Sieg gegen den Tabellenletzten MTV 1881 Ingolstadt für die zweite Herren-Mannschaft des TSV Schwabhausen drei Punkte. Er gewann das Doppel sowie seine beiden Einzel, das Spitzeneinzel sogar erst mit 11:3 im fünften Satz gegen Lukas Mazura. Aber richtig freuen konnte sich Yahmed darüber nicht, da die Damen fast zeitgleich beim Tabellenletzten LTTV Leutzscher Füchse mit 3:6 das Nachsehen hatten.

"Es war viel knapper, als es das Ergebnis aussagt mit vielen unglücklichen Niederlagen", betont Yahmed. In der Tat war es sehr eng, wie eng, zeigt auch die Tatsache, dass Schwabhausen 18 Punkte mehr gewann als die Gegnerinnen aus Sachsen. Das einzig Positive ist, dass der TSV trotz der Niederlage beim direkten Konkurrenten weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz bleibt. "Der könnte am Ende zum Klassenerhalt reichen", sagt Yahmed. Laut Reglement sind eigentlich zwei Absteiger vorgesehen, doch in den vergangenen Jahren gab es nur einen oder überhaupt keine Absteiger aus der Beletage des deutschen Frauen-Tischtennis. "Es sieht ganz danach aus, als sei das auch in dieser Saison wieder so", sagt Yahmed.

Dabei wollte sich Schwabhausen in dieser Runde auf sportliche Weise die Zugehörigkeit zur ersten Liga erspielen. Doch nachdem der Klub den Vertrag mit der starken Kroatin Andrea Bakula aus nicht näher erläuterten Gründen aufgelöst hatte, "war uns klar, dass es für uns nur noch gegen den Abstieg gehen würde", wie der Trainer hervorhebt. Mit jungen, begabten Spielerinnen wie den beiden 19-jährigen Chantal Mantz und Eva-Maria Maier, die bereits vielfach angedeutet haben, dass sie alle Anlagen für die erste Liga mitbringen. Maier, die Angreiferin mit den unbequemen Kurznoppen, hatte in Leipzig die große Chance, auf 4:5 zu verkürzen. Doch gegen Anna-Marie Helbig musste sie sich am Ende im fünften Satz beugen. "Uns gelingen die wichtigen Punkte nicht", hadert Alexander Yahmed. In der Vorrunde, beim bisher einzigen Saisonsieg Schwabhausens gegen Leipzig, hatte Maier gegen Helbig noch in vier Sätzen gewinnen können. Die Punkte an diesem Abend holten für Schwabhausen Spitzenspielerin Yang Ting, die beide Einzel gewann, und Christina Feierabend.

Schwabhausens Problem sind allerdings nicht die Einzel, sondern die Eingangsdoppel, die der TSV abermals beide abgeben musste. Sie treiben Alexander Yahmed auch jedes Mal Falten auf die Stirn. Dabei hatte er in den vergangenen Wochen viel Trainingszeit verschiedenen Doppel-Übungen gewidmet. Ohne Erfolg. Während Feierabend/Mantz in fünf Sätzen unterlagen, gewann das Duo Ting/Maier nicht mal einen Satz. "Wir machen immer wieder dieselben Fehler", kritisiert Yahmed. Welche das sind, mochte der Trainer aber nicht verraten: "Ich will niemanden öffentlich bloßstellen." Was kritischer klingt, als er es meint. Er traut seinem Team in den letzten sieben Spielen durchaus zu, dass es den Drittletzten Böblingen, der vier Punkte Vorsprung hat, noch einholen kann. "Wir haben in der Vorrunde gezeigt, dass wir ebenbürtig sind", weiß Yahmed. Er selbst musste am Sonntag nochmals an die Platte. Gegen Bad Aibling, wieder mit glücklichem Ausgang, Schwabhausen gewann 9:7. Auch das hat den Trainer Alexander Yahmed nicht besonders gefreut.

© SZ vom 22.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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