Tischtennis:Podpinka gehabt

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Die Tischtennis-Männer des TuS Fürstenfeldbruck steigen via Relegation in die Oberliga auf. Die Frauen, Dritte in der dritten Bundesliga, stehen vor einem Umbruch: In Agnes Kokai und Sandra Peter beenden die Nummer eins und zwei ihre Karrieren.

Von Andreas Liebmann, Fürstenfeldbruck

Dusel hätten sie gehabt, die Tischtennisspieler des TuS Fürstenfeldbruck, das räumt ihr Abteilungsleiter Rudi Lutzenberger gerne ein: 9:7 im Relegationsduell den FC Bayern München II besiegt, obwohl der unter dem Strich sogar einen Satz mehr gewonnen hatte - und damit aufgestiegen in die Oberliga. Immerhin. Den Meistertitel hatten sie in der Bayernliga dem punktgleichen SV Haiming überlassen müssen, "weil wir zu oft nicht in bester Aufstellung waren", wie Lutzenberger sagt, und dann hatten sie sich für die Relegation gar nicht mehr viel ausgerechnet, weil Routinier Andreas Krämer, der seine Form gerade mit Rang drei bei den deutschen Ü-50-Meisterschaften dokumentiert hat, zu den Aufstiegsspielen fehlte. Aber es reichte trotzdem. 9:4 besiegten die Brucker den TV Etwashausen, womit sie auch dem FC Bayern halfen. Denn der war nach einem 8:8 gegen Etwashausen am Ende Zweiter und hat damit den Abstieg aus der Oberliga vermieden. Dieser wäre ärgerlich gewesen für die Münchner, die zur neuen Saison drei Zugänge für ihre zweite Mannschaft bekommen werden.

Der TuS ist damit ein Jahr nach dem finanziell bedingten Rückzug aus der zweiten Bundesliga immerhin in die fünfte Liga aufgestiegen. Und natürlich hatte er nicht nur Dusel. Er hatte auch Andras Podpinka. Der ungarische Spielertrainer ist bereits 49, aber in dieser Liga unterfordert. Er war mal die Nummer 23 der Welt, holte 2001 WM-Silber mit dem Team Belgiens. Und verlor in der Bayernliga keins seiner 39 Einzel, gab nur neun Sätze ab; und auch in der Relegation ließ er in vier Partien einen einzigen Satzverlust zu - gegen Bayern-Nachwuchsspieler Daniel Rinderer.

Die Mannschaft werde weitgehend unverändert bleiben, sagt Lutzenberger, hinter Podpinka sollen sich auch nächste Saison die Junioren-Nationalspieler Bruno Luan, 19 (Brasilien), und Tomas Joffre, 18 (Argentinien), die Position zwei teilen - auch Luan blieb in der Relegation ohne Niederlage. Dahinter kommen der Ungar Zoltan Csetle und Brucks Talent Petros Sampakidis, 13. Einen jungen Spieler hätte er gerne noch, sagt Lutzenberger, damit das Gefälle im Kader künftig nicht mehr so groß sei.

Die Frauen des TuS stehen vor einem Umbruch. Besser als erwartet hat sich der Aufsteiger als Dritter in der dritten Bundesliga Süd behauptet, doch nun werden sich die Nummer eins Agnes Kokai, 34, und die noch zehn Jahre ältere Nummer zwei Sandra Peter, einst Europapokalsiegerin mit Langweid, vom aktiven Sport zurückziehen. Lutzenberger will, wie früher bei den Männern, die Kontakte des Klubs in die chinesische Provinz Shandong nutzen, um für die Position eins zwei junge chinesische Talente zu holen; hinter der Tschechin Martina Stikova, 22, werden dann weitere Teenager zum Einsatz kommen, etwa Janine Hanslick und Stefanie Felbermeier, beide 17. Zu dritt mit der jüngeren der beiden Chinesinnen sind sie übrigens exakt so alt wie Andras Podpinka.

© SZ vom 12.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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