Thomas Schauer hat in der vergangenen Woche oft gen Himmel geblickt. Den Kopf permanent nach hinten in den Nacken zu legen, ist eine Art Berufskrankheit von Turnierdirektoren, die einen Wettbewerb im Freien anbieten. "Aber es war fast schon zu langweilig", stellte Schauer angesichts der Trockenheit fest. Die Sieger der Junior Open in Eching, einem der größten deutschen Nachwuchswettbewerbe im Tennis, konnten ohne Verzögerungen ermittelt werden. Aufregender dürften für Schauer die nächsten Wochen und Monate werden, denn er muss sich nach einem neuen Hauptsponsor umsehen. Drei Jahre lang hatte ein bayerischer Autobauer die Turnierwoche mit etwa 600 Teilnehmern mitfinanziert. "Sie haben ihr Engagement eingestellt, weil Tennis nicht mehr in ihr Portfolio passt", sagt Schauer.
Es gibt nun verschiedene Szenarien, das Turnier fortzuführen. Schauer, der die Junior Open seit 18 Jahren organisiert und unter anderem Weltklassespieler wie Novak Djokovic auf dem Weg nach oben begleitet hat, hofft, dass er einen neuen Geldgeber findet, der die Hauptlast am Budget trägt. "Zwischen 30 000 und 35 000 Euro" benötigt er, um etwa in der Altersklasse bis 14 Jahre die höchste Kategorie der europäischen Turnierserie nicht zu verlieren. Das meiste Geld fließt in die Unterbringung der Spieler, die im Hauptfeld Kost und Logis vom Ausrichter bezahlt bekommen.
Nach ersten Gesprächen weiß Schauer: Es wird schwierig, jemanden zu finden, "der bereit ist, zwischen 7500 und 10 000 Euro zu bezahlen". Könnte er sich die erste Kategorie nicht mehr leisten, wäre jedoch auch der Termin Anfang/Mitte August hinfällig, die Junior Open müssten später stattfinden - mit negativen Folgen: "Wir würden dann viele Teilnehmer an der Qualifikation verlieren, weil in den anderen Bundesländern die Schule wieder beginnt", weiß er. Aber gerade diese Spieler sind es, die mit ihrem Startgeld das internationale Hauptfeld erst ermöglichen.