Bis zum Halbfinale verpasste Luca Matheiowetz (TC Gernlinden) beim Jugendranglistenturnier des TC Eichenau seinen Gegnern jeweils eine "Brille", sprich, er schickte sie mit einem 6:0 und 6:0 vom Platz. Erst Nicolai Graninger (Lindau) konnte dem Top-Gesetzten in der Klasse U16 beim 1:6, 1:6 zwei Spiele abringen, und auch im Finale wurde Matheiowetz von dem an zwei gesetzten Felix Reich (Aschheim) nur in der Anfangsphase gefordert (4:6, 1:6).
Was aber macht den Unterschied zwischen Matheiowetz, dem oberbayerischen U14-Meister des Vorjahres, und seinen Kontrahenten aus? "Er spielt geschickter, präziser und geduldiger als sie und versteht es, ihre Schwächen konsequent auszunutzen", sagt Daniel Classen, Initiator und Leiter des Turniers. Er hätte sich für die Zuschauer auch in anderen Konkurrenzen spannendere Endspiele gewünscht, etwa bei den U14-Junioren, wo Philipp Prechtl (Großhesselohe) gegen Joshua Forster (Landshut) 6:0 und 6:1 gewann. Oder bei den U16-Juniorinnen, wo die erst 13-jährige Vesa Gjinaj (1. SC Gröbenzell) Lea Jakic (Mannheim) dominierte (6:1, 6:1). Doch manche Finalniederlage sei eben auch dem Kräfteverschleiß in den Runden zuvor geschuldet gewesen, so Classen.
Für die meisten Jugendlichen war freilich allein schon die Teilnahme an dem professionell organisierten Turnier ein Gewinn, wie sie selbst, aber auch die mitgereisten Eltern befanden. Die vor Ort angebotenen Leistungen wie ein Shuttle- und Besaitungsservice, Stuhlschiedsrichter bei den Finals und nicht zuletzt die Players Lounge mit Playstation, komfortablen Sitzecken und stets frischem Obst erinnerten ein bisschen an ATP-Turniere. Classen und sein Team registrierten unter den 162 Teilnehmern mit 46 Mädchen "mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr". Die Chancen, von der jetzigen Kategorie J 3 noch einmal auf J 2 hochgestuft und damit zu einem der größten bayerischen Jugendturniere zu werden, stehen laut Classen "nicht schlecht".