Erst sprach der Stadionsprecher noch vom Glück des Tüchtigen, doch nur sieben Minuten später fragte auch er sich: "Ja ist denn heut' scho' Weihnachten?" 19 Minuten waren gespielt, als er bereits den dritten Treffer des SV Heimstetten verkünden konnte - nach 90 Minuten stand gegen den TuS Holzkirchen ein klarer 6:1-Sieg zu Buche. Die Art und Weise, wie die ersten drei Treffer zustande gekommen waren, verdeutlicht, warum Heimstettens Trainer Christoph Schmitt am Tag danach erklärte: "Der Gegner hat es uns extrem leicht gemacht."
Eine verunglückte Flanke von Sebastiano Nappo von der rechten Seite boxte sich Holzkirchens Torhüter Benedikt Zeisel zum 0:1 selbst ins Tor (12.). Fünf Minuten später segelte eine Nappo-Ecke von der linken Seite direkt ins Netz, weil Zeisel an ihr vorbeigeflogen war. Und noch einmal zwei Minuten danach stocherte Christoph Mömkes den Ball nach einem weiteren Nappo-Eckball aus kürzester Distanz über die Linie. Auch da sah Zeisel nicht gut aus. "Der Torwart hatte definitiv nicht seinen besten Tag", sagte Schmitt - und war damit noch gnädig in seiner Bewertung.
Zu dem verrückten Spiel passte auch, dass Dreifach-Torschütze Nappo - der 21-Jährige traf noch vor der Pause auch zum 4:0 (37.) - laut Schmitt "keinen guten Tag" hatte. Nappo habe sogar eine schlechte erste Halbzeit gespielt, fand der Trainer. Schmitt ging noch weiter und kritisierte die Leistung der gesamten Mannschaft in der ersten Halbzeit. Nach Holzkirchens Anschlusstreffer (Stefan Lechner, 53.) machte Orhan Akkurt mit seinem vierten Saisontreffer den Deckel drauf (59.). Für den Endstand sorgte dann der eingewechselte Manuel Duhnke (89.). Der SVH ist jetzt schon Dritter, doch die Tabelle sei momentan nicht relevant, sagte Schmitt, mit dem Zwei-Punkte-Schnitt könne man aber leben. Dann stand bei ihm das Geburtstagsfest seiner kleinen Tochter auf dem Programm. Was Geschenke betrifft, hatte er ja schon am Vorabend gute Erfahrungen gemacht.