SV Heimstetten:Minimalisten

Lesezeit: 1 min

Nach einer magerer Nullnummer gegen Regensburg II steht der Tabellensechste SV Heimstetten im Nachholspiel in Pipinsried unter Druck beim Kampf um die Relegationsplätze.

Von Stefan Galler, Kirchheim

Aus geringen Mitteln möglichst viel zu machen, das ist das Geheimrezept im Amateurfußball. Beim SV Heimstetten interpretieren sie dieses Motto gerade auf ganz besondere Art und Weise: Der Verein will zurück in die Regionalliga, doch irgendwie hat man das Gefühl, die Spieler gehen nicht an ihre Leistungsgrenze. "Ein bisserl lätschert", nannte Manager Michael Matejka die Vorstellung des Teams beim mageren 0:0 am Samstagnachmittag gegen Jahn Regensburg II. "Ich weiß nicht, wo wir teilweise mit dem Kopf waren."

Zum dritten Mal in Serie kamen die Heimstettener vor eigenem Publikum über ein Unentschieden nicht hinaus, da hilft es auch nichts, dass die jüngsten Auswärtsauftritte in Gundelfingen (2:1) und Pullach (1:0) erfolgreich gestaltet wurden. "Acht Punkte aus vier Spielen ist nicht schlecht, aber es wäre noch einiges mehr dringewesen", sagte Matejka. Gegen die abstiegsgefährdeten Regensburger brauchte die Mannschaft von Trainer Borislav Vujanovic lange, um überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Orhan Akkurt vergab die beste Gelegenheit der Partie, als er Regensburgs Torwart Alexander Weidinger anschoss. Die Oberpfälzer verzeichneten vor der Pause ein Abseitstor durch Kaan Aygün und im zweiten Abschnitt eine Halbchance von Andreas Jünger, dessen Kopfball SVH-Schlussmann Maximilian Riedmüller hielt. Das sei jedoch keine große Kunst gewesen, sagte Michael Matejka in seiner gewohnt direkten Art: "Wenn er den nicht hält, kann ich auch einen Esel reinstellen."

Die Heimstettener hatten die Partie vor allem von der 60. Minute an völlig im Griff - ohne aber auch nur eine zwingende Chance herauszuspielen. Die beste Gelegenheit hatte Sebastiano Nappo, der mit einem Schuss aufs kurze Eck an Weidinger scheiterte, den Nachschuss jagte Clemens Kubina in die vierte Etage. "Bis zum Sechzehner haben wir gefällig gespielt, dann fehlte der letzte Zug", so Matejka.

Da der neue Zweite Pullach nicht aufsteigen kann, orientiert sich der Sportverein nun am Dritten Schwabmünchen. Sechs Punkte fehlen, aber man hat auch noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand, das erste gleich am Mittwoch (17.45 Uhr) beim Vierten Pipinsried. Und dann gibt es offenbar noch Fragezeichen, ob tatsächlich alle Vereine aus dem oberen Tabellendrittel außer Pullach eine Regionalligalizenz beantragen. "Vielleicht reicht ja auch der vierte oder sogar fünfte Platz für die Relegation", sagt der Heimstettener Manager. Dann hätte man im Kirchheimer Ortsteil mal wieder eindrucksvoll aus geringen Mitteln ziemlich viel gemacht.

© SZ vom 10.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: