SV Heimstetten:Jederzeit zur Stelle

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Heimstetten gewinnt in Augsburg durch zwei Treffer von Lukas Riglewski und ein Tor in der Nachspielzeit von Felix Michalz. Der Stürmer sei "einfach sofort da, wenn man ihn bringt", lobt Trainer Schmitt seinen verlässlichen Joker.

Von Stefan Galler, Kirchheim

Nach dem Spiel wurde die Kabine im altehrwürdigen Rosenaustadion auf ihre Standfestigkeit geprüft: Kapitän Lukas Riglewski stimmte ein herzhaftes "Zickezacke" an, die Kollegen trommelten mit Schienbeinschonern oder Fußballstiefeln gegen die Holzwände und herumstehende Blechkisten. Mit 3:2 (1:1) hatte die Mannschaft von Trainer Christoph Schmitt an diesem nasskalten Freitagabend beim FC Augsburg II gewonnen und damit den dritten Sieg innerhalb von einer Woche eingefahren. Und wie schon letzte Woche beim 1:0 gegen Buchbach stach Heimstettens Joker: Felix Michalz, fünf Minuten zuvor eingewechselt, traf abermals entscheidend, als er den Ball in der Nachspielzeit nach einem Freistoß von Sandro Sengersdorf und missglückter Abwehr eines Augsburger Abwehrspielers aus kurzer Distanz über die Linie bugsierte (90.+3). "Er ist einfach sofort da, wenn man ihn bringt", lobte Trainer Schmitt, der eine deutliche größere Professionalität bei dem 22-Jährigen ausgemacht hat: "Letzte Saison musste er auch mal länger arbeiten oder war auch mal öfter krank. Dieses Jahr ist er sehr akribisch und im Training viel konstanter." Und Michalz stellt sich in den Dienst des Vereins, half am Sonntag gleich noch 90 Minuten in der Kreisklassenreserve aus.

Für den gegenwärtigen Höhenflug gibt es laut dem Coach keine Erklärung, schließlich habe sein Team auch vor einigen Wochen schon passabel gespielt, aber halt immer wieder unglücklich verloren. Genau das hat sich jetzt gedreht: "Der Fußball ist manchmal merkwürdig", sagt Schmitt. "Aber momentan beklagen wir uns nicht. Man muss ehrlich sein: In Augsburg wäre ein Unentschieden verdient gewesen."

Es ging gut los für die Gäste. Einen Einwurf verlängerte Severin Müller vor die Füße von Lukas Riglewski, der aus der Drehung flach zum 0:1 vollstreckte (6.). Der Heimstettener Kapitän war gegen Buchbach wegen einer Knieverletzung vorzeitig vom Platz gegangen, alle Befürchtungen erwiesen sich als grundlos. Wie wichtig er für den SVH ist, zeigte Riglewski auch in der 54. Minute, als er bei einem Rückpass eines Augsburger Verteidigers richtig spekulierte, dazwischen lief und zum 1:2 traf - sein siebter Saisontreffer.

Zwischenzeitlich hatte die FCA-Reserve ausgeglichen. Zunächst setzte der ehemalige Heimstettener Sebastiano Nappo einen Freistoß an die Querlatte, aber Augsburg sicherte sich abermals den Ball, Joseph Ganda köpfelte schließlich zum 1:1 ein (39.). Und auch nach Riglewskis zweitem Streich kam Augsburg zurück, allerdings äußerst glücklich: Maurice Malone trat im Zweikampf mit Fabbio Sabbagh in den Rasen und kam zu Fall, Schiedsrichter Johannes Hamper entschied auf Elfmeter. Dass er damit danebenlag, räumten später sogar die Schwaben ein. Malone verwandelte höchstselbst zum 2:2 (82.). Doch dann kam Joker Michalz und eröffnete die Jubelorgie in der Heimstettener Kabine.

© SZ vom 30.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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