SV Heimstetten:Die Schmitt-Elf kommt in Fahrt

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Vollstreckung: René Schäffer (links) klärt im letzten Moment gegen Bayreuths einschussbereiten Ivan Knezevic, Daniel Wellmann (Mitte) staunt. (Foto: imago/Peter Kolb)

Aufsteiger gewinnt sein erstes Regionalligaspiel in Bayreuth dank eines Akkurt-Treffers mit 1:0.

Von Stefan Galler, Kirchheim

In sämtlichen Klassen von der dritten Liga bis hinunter zur Kreisliga hat Orhan Akkurt schon gespielt und selbstredend auch in jeder Etage seine Duftmarken in Form von Toren hinterlassen. Bislang fehlte ihm einzig die Regionalliga in seiner Sammlung. Doch auch hinter diesem Punkt auf seiner fußballerischen To-do-Liste kann der 33 Jahre alte Stürmer nun einen Haken machen, und zwar einen schwungvollen: In seinem ersten Spiel in der vierthöchsten Liga gelang dem Mittelstürmer des SV Heimstetten am Freitag gleich ein Treffer - es war der entscheidende zum 1:0 (0:0)-Erfolg bei der SpVgg Bayreuth.

Ein Einstand nach Maß also nicht nur für Akkurt, sondern auch für den Verein, der nach dreijähriger Abstinenz wieder in die Regionalliga zurückgekehrt ist. Dabei hatte Trainer Christoph Schmitt vor der Partie noch tiefgestapelt. Bayreuth sei "von den Strukturen und den Zielen her ganz anders aufgestellt als wir", hatte der Coach betont. Außerdem habe seine Mannschaft sportlich unter der kurzfristigen Absage der Partie am ersten Spieltag gegen Schalding-Heining wegen eines Todesfalls bei den Niederbayern gelitten, der Rhythmus sei weggewesen, die Trainingsplanung musste neu gestaltet werden. Doch all das steckten die Heimstettener weg, obwohl die 230-Kilometer-Anreise nach Oberfranken an einem Freitag auch nicht gerade vorteilhaft ist. Doch kaum war die Partie angepfiffen, wirkten die weit gereisten Gäste wacher als die ausgeruhten Bayreuther. Schon in der zwölften Minute vergab Lukas Riglewski eine dicke Chance, seinen Flachschuss kratzte ein Gegner von der Linie. Auch Benedict Laverty ließ zwei Gelegenheiten liegen, dazu kamen vor der Pause eine Möglichkeit für den früheren Unterföhringer Fabio Sabbagh und zwei Abseitstore von Akkurt, von denen zumindest eines umstritten war. "Eigentlich hätten wir da schon deutlich führen müssen", sagte Trainer Christoph Schmitt später.

Der dritte Jubel des Torjägers wurde dann nicht zurückgepfiffen. Nach einem perfekten Zuspiel von Laverty drückte der Routinier den Ball über die Linie (49.). "Danach hatten wir die härteste Drangphase zu überstehen", erzählte Schmitt. Vor allem eine Eckballserie der Bayreuther habe die Abwehr in Schwierigkeiten gestürzt: "Die haben alle Ecken kurz gespielt, da sind wir einige Mal ins Schwimmen geraten." Die letzte Chance machte schließlich Torwart Maximilian Riedmüller mit einem sehenswerten Reflex zunichte, dann war der Heimstettener Erfolg gesichert.

"Wir wissen jetzt, was uns in dieser Liga erwartet, das Tempo ist schon deutlich anders als in der Bayernliga", sagte Schmitt. "Aber wir haben auch gesehen, dass wir unseren Fußball spielen können." Wettkampfpraxis in der neuen Spielklasse kann der Neuling in den nächsten Tagen reichlich sammeln: Schon am Dienstag steht im heimischen Sportpark das Derby gegen Garching auf dem Plan. Und am Freitag geht es wieder auf große Fahrt: 350 Kilometer, nach Aschaffenburg.

© SZ vom 23.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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