SV Heimstetten:Besser als es aussieht

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Abgeblockt: Hätte Fabio Sabbagh die frühe erste Chance genutzt, wäre die Partie für seinen SV Heimstetten vielleicht ganz anders gelaufen. (Foto: Schunk)

Heimstettens Trainer Christoph Schmitt lobt seine Mannschaft trotz einer optisch deutlichen 0:3-Niederlage in Burghausen. Trotz des Fehlstarts mit drei Niederlagen sei ein Aufwärtstrend deutlich zu erkennen.

Von Stefan Galler, Kirchheim

Co-Trainer Roman Langer hatte kurzfristig absagen müssen, Kinderdienst zu Hause statt Regionalligafußball in Burghausen. Als er erfuhr, dass der SV Heimstetten gegen den SV Wacker mit 0:3 (0:2) verloren hatte, griff er sogleich zum Telefon. "Ich habe ihm gesagt, er soll sich das Spiel ansehen und mir dann sagen, wie er es fand", verrät Heimstettens Chefcoach Christoph Schmitt. Und Langer kam zu einem ganz ähnlichen Fazit wie Schmitt: "Wir hatten 70 Prozent Ballbesitz, mehr Torschüsse, zehn Ecken und sieben Freistöße. Ich möchte behaupten, dass das gar nicht so schlecht war", so Schmitt.

In der Tat hätte die Partie womöglich einen völlig anderen Verlauf genommen, wäre Fabio Sabbagh nach 90 Sekunden das 1:0 für die Gäste aus dem Münchner Landkreis gelungen. Doch Wacker-Torwart Egon Weber blockte ab, der Abpraller wurde geklärt. Zehn Minuten später wurden dann die Burghauser erstmals gefährlich - und trafen prompt zum 1:0, weil Felix Bachschmid im Getümmel die Übersicht behielt und den Ball flach einschob (12.). "Das war der Unterschied: Der Gegner ist in den entscheidenden Momenten einfach zielstrebiger", sagte Christoph Schmitt. "Wir dagegen lassen offensiv manchmal den letzten Willen vermissen und sind defensiv nicht konsequent."

Das setzte sich nach dem Gegentor fort, denn während abermals Sabbagh die große Chance zum 1:1 für den SVH ausließ, setzte Andrija Bosnjak für Wacker das 2:0 drauf, als er nach einem Eckball aus einer unübersichtlichen Situation einköpfeln konnte, während Heimstettens Torwart Maxi Riedmüller mit Verteidiger Sandro Sengersdorf kollidiert war (20.). "Zwei Gegentore in den ersten 20 Minuten darfst du einfach nicht kassieren, und das bleibt hängen", so Schmitt. Noch einmal waren die Gäste nahe dran, einen Fuß in die Tür der Partie zu kriegen, doch den Kopfball von Tim Schels hielt Wacker-Torwart Weber.

"In der Halbzeit haben die Jungs dann übereinstimmend festgestellt, dass da noch was gehen könnte", sagte Schmitt, der diese Reaktionen an seinem Team schätzt: "Sie sind selbstkritisch, aber auch treffend in der Analyse, das macht große Freude." Dass es aus Heimstettener Sicht keine Wende zum Guten mehr gab, zeichnete sich dann früh ab, weil Julien Richter nur fünf Minuten nach der Pause mit einem 22-Meter-Kracher auf 3:0 erhöhte. "Das war der Nackenschlag", so Schmitt.

Severin Müller erzielt ein Tor, aber es zählt nicht

Selbst in der verbleibenden Zeit wäre noch ein deutlich besseres Ergebnis für die Gäste drin gewesen, ein Treffer des eingewechselten Severin Müller wurde wegen Handspiels nicht anerkannt, Lukas Riglewski und Moritz Hannemann vergaben ebenfalls Chancen zur Resultatsverbesserung.

So blieb es bei der optisch klaren Niederlage, der Sportverein hält nach drei Partien bei null Punkten und 1:8 Toren. "Ich will nichts schönreden, aber der Trend zuletzt ist gut, es ist eine klare Entwicklung erkennbar", fand Schmitt. Lediglich der Auftakt bei Neuling Aubstadt (0:2) sei total verkorkst gewesen, dann habe man sich gegen Greuther Fürth II (1:3) in Durchgang zwei deutlich gesteigert und nun in Burghausen "sehr ordentlich gespielt".

Während Heimstetten auf ein gutes Ergebnis wartet, hat sich Burghausen nach drei Pleiten die ersten Punkte gesichert: "Der Unterschied war, dass wir diesmal das Tor gemacht haben", sagte Trainer Wolfgang Schellenberg.

© SZ vom 29.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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