"Übrig wie ein Kropf", so hatte Trainer Marcel Richter nach der 1:2-Heimniederlage in der ersten Toto-Pokalrunde gegen den SV Erlbach noch geschimpft. Es war der erste Test für den TSV 1865 Dachau unter Wettkampfbedingungen, seither sind vier Wochen ins Dachauer Land gezogen, längst läuft der Spielbetrieb in der Bayernliga Süd. Dem famosen 3:0 gegen Garching zum Auftakt folgten weniger famose Ergebnisse. Immerhin: Mit einem 0:0 beim starken Aufsteiger Erlbach hat der TSV Dachau die beiden jüngsten Niederlagen, vor allem die 1:2-Heimpleite gegen Wolfratshausen aus der Vorwoche, wieder gerade gerückt. Allerdings hat der Punktgewinn keine Jubelstürme beim Trainer der Dachauer hervorgerufen.
Denn vor allem in der zweiten Halbzeit zeigten sich die Gäste ob ihrer spielerischen Möglichkeiten deutlich überlegen, versäumten allerdings, mittels der zahlreichen Chancen diese in drei Punkte umzuwandeln. Der eine Zähler reicht dennoch für einen ordentlichen Sprung in der Tabelle, Dachau belegt nach nunmehr vier Partien mit ebenso vielen Zählern den elften Rang und bleibt oberhalb der gefährdeten Zone. Sonderlich beruhigend ist das indes nicht, denn der Abstand nach unten ist winzig, zwei Punkte schlechter folgt bereits die Gefahrenzone. Ebenfalls wenig erfreulich war für Richter die 92. Minute in Erlbach, als sein Mittelfeldakteur Fabian Negele und Erlbachs Kapitän Christoph Jäger aneinandergerieten und in der Folge Jäger zu Boden ging. Der Unparteiische wertete es als Tätlichkeit, Negele wird in den kommenden Wochen fehlen. Wie lange, bleibt abzuwarten, doch ist Negele neben dem noch für ein Spiel gesperrten Wilson Onyemaeke der zweite wichtige Akteur, auf den Richter verzichten muss.
Angesichts des brisanten Derbys am Mittwoch (18.30 Uhr) gegen Pipinsried kann der Dachauer Trainer nur eines denken: Übrig wie ein Kropf.