Segeln:Der Champion stapelt tief

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Im Vorjahr hat der Deutsche Touring Yacht-Club die nationale Meisterschaft und die Champions League gewonnen. Dennoch gehen die Tutzinger trotz Erfolge mit vergleichsweise bescheidenen Zielen in die Bundesliga-Saison.

Von Ralf Tögel, Tutzing

Dieser sonnige Herbstabend wird den Mitgliedern des Deutschen Touring Yacht-Clubs (DTYC) auf Ewigkeit in Erinnerung bleiben. "Das ist der Höhepunkt unserer bisherigen Segelkarriere", entfuhr es Jonas Vogt, nachdem er die riesige silberne Schale in die Höhe gestemmt hatte. An jenem 25. September 2016 gewann Vogt mit Laura Fischer, Taktiker Luis Tarabochia und Steuermann Maximilian Weiss völlig überraschend den Titel der Sailing Champions League für den Tutzinger Segelverein, mehr geht nicht, seither ist der Klub im internationalen Segelsport eine Marke. Noch ein halbes Jahr später wurde der Klub für seine Leistungen von der Stadt München geehrt, denn neben dem höchsten internationalen Titel gewann der DTYC auch die deutsche Meisterschaft. "Das war für die Jungs und Mädels schon etwas Besonderes", erinnert sich Wolfgang Stückl. Der erste Vorsitzende war auch zur Sportlerehrung im Alten Rathaussaal der Landeshauptstadt zugegen.

Zu diesem Zeitpunkt lief schon längst die Vorbereitung auf die neue Saison, denn vor der Champions League steht der Kampf um die deutsche Meisterschaft auf dem Programm. Neben dem Titelverteidiger wollen auch der Bayerische Yachtclub (BYC) und der Münchner Yachtclub (MYC) ein Wörtchen mitreden. Vor allem die Kollegen vom BYC haben diesen Anspruch mit dem Bronzeplatz in der Vorsaison untermauert. Der DTYC-Vorsitzende Stückl übt sich derweil in Understatement: Ein Platz unter den ersten Fünf wäre in Ordnung, einer auf dem Podium "eine tolle Sache". Jedenfalls habe Stückl am Osterwochenende fast alle Konkurrenten am Gardasee getroffen. "Die schlafen nicht und geben ordentlich Gas." Die Bundesliga startet in einer Woche (28. bis 30. April) in Prien am Chiemsee, der DTYC und der MYC werden den ausrichtenden Kooperationspartner Prien dabei tatkräftig unterstützen.

Bleibt die Champions League 2017: Mehr als 300 Segelklubs aus 13 Ländern von Finnland bis Großbritannien werden sich um den Titel streiten, in zwei Qualifikationen in Sankt Petersburg (11. bis 13 August) und Sankt Moritz (22. bis 24. September) werden jeweils die vier besten Teams der nationalen Ligen 30 Finalteilnehmer ermitteln. Nicht die Tutzinger, die sind für das Finale (22. bis 24. September) neben dem italienischen Ausrichter Porto Cervo gesetzt.

© SZ vom 19.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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