Segeln:"Das ist immer gut"

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Ferdinand Gerz triumphiert bei der internationalen deutschen Meisterschaft in der olympischen 470er-Klasse

Von Ralf Tögel, Tutzing

Am Montag hatte den neuen deutschen Meister der Alltag wieder. Ferdinand Gerz war an der Uni, studieren, Betriebswirtschaftslehre. Weit weg vom Wasser des Starnberger Sees, weit weg von seinem Triumph. Am Wochenende hatte sich der Münchner mit seinem Berliner Vorschoter Oliver Szymanski (Jörsfelder Segel-Club) gegen die gesamte deutsche Elite in der olympischen 470er-Bootsklasse durchgesetzt, punktgleich die Titelverteidiger Jan-Jasper Wagner und Dustin Baldewein (Verein Seglerhaus am Wannsee) auf den zweiten Rang verwiesen, vor dem Augsburger Brüderpaar Julian und Philipp Autenrieth, die für den Bayerischen Yacht-Club in Starnberg segeln. Gerz gibt zu, dass diese nominell internationale deutsche Meisterschaft schon etwas weniger Bedeutung hat als etwa Weltmeisterschaften, bei denen er kürzlich als 17. bester Deutscher war. Doch diese deutsche Meisterschaft ist der erste Titel zusammen mit Szymanski: "Das ist immer gut."

Gerz und Szymanski setzten sich bei schwierigen Verhältnissen durch, denn es wehte nur wenig Wind. "Am Starnberger See ist es immer schwer bei solchen Verhältnissen", sagt Gerz, "am zweiten Tag sind wir mehr Risiko gegangen, das wurde belohnt." Für ihn hat dieser Titel aus einem weiteren Grund besondere Bedeutung: "Als Münchner in meinem Heimatrevier deutscher Meister zu werden, ist besonders schön." Gerz war lange für den ausrichtenden Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC) gesegelt, jetzt ist er für den Segler-Verein Wörthsee aktiv, es war also eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Für den DTYC hatte er 2011 zusammen mit Patrick Follmann den nationalen Titel geholt.

Bei den Frauen erfüllte Lokalmatadorin Nadine Böhm die vom DTYC in sie gesetzten Hoffnungen, sie belegte zusammen mit Ann-Kathrin Goliaß (Buchloe) hinter dem Schweizer Duo Linda Fahrni/Maja Siegenthaler den zweiten Platz. Dritte der Internationalen Deutschen Meisterschaft wurden die Niederländerinnen Jeanine und Marchien Speelman.

© SZ vom 07.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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