Drei Kleinbusse verlassen am Freitagmorgen München, ihr Inhalt: 13 Schwimmer, zwölf Schwimmerinnen zwei Trainer, ein Physiotherapeut. Das Ziel der Delegation der SG Stadtwerke ist Essen, dort findet am Wochenende die deutsche Mannschaftsmeisterschaft statt. Ein Wettbewerb, der von manchen Athleten etwas belächelt wird, der zudem, da auf einer 25-Meter-Bahn geschwommen wird, nicht ganz günstig liegt mitten im Vorbereitungszyklus auf die Langbahn-DM. Doch viele Schwimmer freuen sich auch auf die Abwechslung von den immer gleichen, individualistischen Abläufen. Im Duell der besten Vereine Deutschlands geht es ausnahmsweise mal darum, als Team erfolgreich zu sein. 2014 war die SG erfolgreich, sehr sogar, das Männer-Team der Münchner wurde deutscher Meister. Die SG-Frauen hielten sich in der ersten Liga, aus der die schlechtesten Klubs absteigen. Hohenbrunn-Riemerlings Frauen hat es damals erwischt, sie starten an diesem Samstag im Zweitliga-Wettbewerb in Gelnhausen und versuchen den Wiederaufstieg.
Lukrativ ist dieser Wettbewerb, der nur an einem Wochenende des Jahres ausgetragen wird, nicht. Es geht um Ruhm und Ehre, um Zusammenhalt und auch darum, "nach einem Erfolg zwei Wochen lang mit Hochgefühl durchs Trainingsbecken zu schwimmen", wie Benedikt Schubert sagt, der die SG-Schwimmer neben Olaf Bünde trainiert. Die Münchner fahren in Bestbesetzung ins Ruhrgebiet, Florian Vogel, Philipp Wolf, Marius Kusch und Max Nowosad führen die Männer an. Ihr Ziel ist eine Medaille, die Titelverteidigung liegt jedoch in weiter Ferne. Denn Potsdam hat in Christian Diener den zurzeit stärksten deutschen Rückenschwimmer verpflichtet. Alexandra Wenk hofft mit den SG-Frauen auf ein besseres Ergebnis als Platz neun aus dem vergangenen Jahr. "Wenn alles perfekt läuft, ist auch dort eine Medaille drin", sagt Schubert.